FRANKFURT (awp international) - Der Dax kämpft am Dienstag zum Start in den September weiter mit der Marke von 13 000 Punkten. Am Nachmittag stand der Leitindex mit plus 0,28 Prozent bei 12 981,89 Punkten wieder etwas darunter, nachdem er in der Spitze bis auf 13 127 Zähler gestiegen war. Der Dax setze die Konsolidierung unterhalb des am 21. Juli markierten Hochs seit dem Corona-Crash bei 13 313 Punkten fort, schrieben die Experten der Helaba in einem Marktkommentar.

Der MDax der mittelgrossen Werte rückte am Dienstagnachmittag um 0,31 Prozent auf 27 538,76 Zähler vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,2 Prozent. Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hatte sich im August wie erwartet etwas eingetrübt.

Die Anleger von Rocket Internet reagierten enttäuscht auf das Angebot der Startup-Schmiede bei einem geplanten Börsenrückzug. Zuletzt verloren die Aktien ein knappes halbes Prozent, womit sie noch etwas über dem Preis von 18,57 Euro je Aktie notierten, den der MDax-Konzern seinen Aktionären bieten will.

Viele der früheren Beteiligungen von Rocket Internet sind mittlerweile an der Börse notiert, wie der Kochboxenversender Hellofresh und der Essenslieferdienst Delivery Hero . Delivery Hero ist mittlerweile sogar im Dax, die Aktien gewannen dort als Topwert am Dienstag gut zwei Prozent. "Es scheinen einige Schnäppchenjäger unterwegs zu sein, die sich bei dem Leitindex-Neuling weiter positionieren wollen", kommentierte dies Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Zalando stiegen auf ein Rekordhoch und zuletzt noch um mehr als vier Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs lobten die Plattformstrategie des Online-Modehändlers und stuften die Titel von "Neutral" auf "Buy" hoch.

Dagegen senkte Goldman Sachs den Daumen für die Aktien der Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen auf "Sell" und Aroundtown auf "Neutral", was ihren Kursen nicht besonders schadete. Deutsche Wohnen gewannen ein gutes halbes Prozent. Aroundtown legten nach schwachem Vortag am Nachmittag noch um 1,3 Prozent zu und wurden dabei von einem Aktienrückkaufprogramm begünstigt. Vonovia erreichten ein Rekordhoch und gewannen zuletzt 1,8 Prozent.

Teamviewer -Papiere gewannen im Schlepptau starker Quartalszahlen des US-Videokonferenz-Unternehmens Zoom fast zweieinhalb Prozent dazu. Zoom zählt wie Teamviewer zu den Gewinnern der Corona-Krise.

Nach dem tags zuvor bereits ausgebremsten Erholungsversuch rutschten die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport um weitere 3,6 Prozent ab. Die Verkehrszahlen der vergangenen Woche hätten sich etwas weiter abgeschwächt, sagte ein Marktteilnehmer.

Der Euro stieg vorübergehend mit fast 1,20 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mai 2018. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1986 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag noch auf 1,1940 (Freitag: 1,1915) Dollar festgesetzt.

Ein starker Euro kann ausserhalb der Eurozone die Nachfrage nach Produkten aus Deutschland erschweren, weil sie dann teurer werden. Marktexperten zufolge droht dem deutschen Aktienmarkt bei einem weiter anziehenden Euro daher zunehmend Gegenwind.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 145,76 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,05 Prozent auf 175,55 Punkte vor./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---