FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften es zum Start in das Handelsjahr 2022 recht ruhig angehen lassen. Nach einem freundlichen Jahresausklang signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax am Montag rund eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,15 Prozent auf 15 909 Punkte.

Der Leitindex hatte sich in den letzten Tagen des alten Jahres mit einer Erholungsrally wieder der Marke von 16 000 Punkten genähert. Letztlich verbuchte das Börsenbarometer 2021 mit einem Plus von fast 16 Prozent das dritte Gewinnjahr in Folge. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen ebenfalls moderat im Plus erwartet.

Der Börsenexperte Christoph Geyer schließt einen holprigen Jahresstart nicht aus: "Die freundliche Phase vor und zwischen den Feiertagen dürfte mit dieser Intensität kaum weiterlaufen. Dazu waren die Umsätze zu gering und die Versuchung, Gewinne mitzunehmen dürfte zu groß sein."

Bestimmendes Thema bleibt erst einmal die Corona-Pandemie. Hier gibt es vorsichtig optimistische Äußerungen von Experten zur Omikron-Variante des Virus, da diese offenbar etwas weniger schwere Verläufe zu verursachen scheint. Das Risiko für Ungeimpfte bleibt aber hoch.

Im Blick bleibt auch die Immobilienkrise in China. Die Aktien des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers Evergrande wurden in Hongkong erneut vom Handel ausgesetzt. Laut Medienberichten ließ der Konzern abermals eine Frist zur Zahlung von Anleihezinsen verstreichen.

Hierzulande steht unter anderem Delivery Hero im Blick. Der Berliner Lieferdienst will gegen Ausgabe neuer Aktien die Mehrheit an dem spanischen Konkurrenten Glovo übernehmen. Die Papiere von Delivery Hero notierten auf der Plattform Tradegate knapp ein Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag, dem letzten Handelstag 2021.

Für die Anteilsscheine der Adler Group ging es auf Tradegate um gut zwei Prozent nach oben. Der Immobilienkonzern schloss den Verkauf von circa 15 500 Wohn- und Gewerbeeinheiten an eine Tochtergesellschaft von LEG Immobilien ab. Die veräußerten Objekte befinden sich überwiegend in kleinen und mittelgroßen Städten in Norddeutschland.

Die Adler Group will sich auf die prosperierenden Großstädte Deutschlands fokussieren. Wegen einer hohen Verschuldung treibt das Unternehmen seit Monaten die Veräußerung von Immobilien voran. Der Verkaufserlös soll hauptsächlich zum Schuldenabbau verwendet werden.

Zudem könnten Analystenstudien die Kurse bewegen. So empfahl die Bank Citigroup die Aktien der Lufthansa zum Kauf. Die Papiere gewannen auf Tradegate zweieinhalb Prozent./la/jha/