FRANKFURT (awp international) - Nach der Weihnachtspause steuert der deutsche Aktienmarkt am Freitagmorgen auf Gewinne zu. Angeschoben wird er dabei von einer starken Wall Street. Gut eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,48 Prozent auf 13 365 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird mit ähnlichen Zuwächsen erwartet. Insgesamt wird jedoch mit einem recht eher ruhigen Handel gerechnet, da viele Investoren die Bücher bereits geschlossen und sich in den Urlaub verabschiedet haben.

Während der MDax noch vor dem Weihnachtsfest eine neue Bestmarke markiert hatte, ist ein neuer Rekord im Dax den Börsianern in diesem Jahr bisher verwehrt geblieben. Der deutsche Leitindex hatte in der vergangenen Woche mit 13 425 Punkten den höchsten Stand seit Anfang 2018 erreicht. Das Rekordhoch im Dax beläuft sich auf fast 13 597 Punkte und datiert von Anfang 2018.

Auch die Wall Street läuft dem Dax weiterhin klar vorweg. Am Vortag hatten Dow & Co weitere Höchststände erklommen. Gestützt hatten an den US-Börsen Street nach wie vor die zuletzt positiven Signale zum chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt. Konsumwerte gehörten dort angesichts erfreulicher Berichte zum Weihnachtsgeschäft zu den grössten Gewinnern. Analyst Stephen Innes vom Broker Axitrader sprach von einer "Shopping Bonanza" im Weihnachtsgeschäft. Vor diesem Hintergrund könnten auch deutsche Konsumwerte und Onlinehändler wie etwa Zalando sowie der Zahlungsabwickler Wirecard an diesem Freitag einen Blick wert sein.

Der Aktienkurs des Biotechnologieunternehmens Qiagen knickte vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um fast ein Fünftel im Vergleich zum Xetra-Schluss ein, nachdem das Unternehmen die eigene Übernahme wegen ergebnisloser Gespräche mit Interessenten abgeblasen hat. Die auch an der US-Börse notierten Anteilsscheine hatten dort am Vortag ähnlich stark an Wert eingebüsst. Am hiesigen Aktienmarkt hatte die Übernahmefantasie den Kurs noch im Oktober und November in der Spitze bis auf über 39 Euro nach oben schnellen lassen.

Auch eine laut Medien von der US-Börsenaufsicht SEC gegen den Autobauer BMW eingeleitete Untersuchung von dessen Vertriebspraktiken könnte für Aufmerksamkeit sorgen. Schlechte Nachrichten gibt es zudem für die Lufthansa. Im Tarifstreit hat die Kabinengewerkschaft Ufo noch in diesem Jahr Streiks angekündigt, über den konkreten Zeitpunkt des Ausstands will sie am Freitag informieren. Laut Ufo waren weitere Versuche der Schlichter über die Weihnachtsfeiertage erfolglos geblieben./tav/mis