PARIS/LONDON (awp international) - Die negativen Nachrichten aus China zur Coronavirus-Epidemie haben am Donnerstagvormittag auf den europäischen Börsenkursen gelastet. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,65 Prozent auf 3829 Punkte nach, nachdem er am Mittwoch im Handelsverlauf noch den höchsten Stand seit 2008 erreicht hatte.

Der rasche Anstieg der Neuerkrankungen und Todesfälle bremse die Aktienmärkte aus, schrieb Neil Wilson von Markets.com. Die asiatischen Börsen hätten diese Nachrichten bereits genutzt, um wieder etwas von den zuletzt erreichten Gewinnen abzurücken. Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen verzehnfachte sich in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei annähern, wie die dortige Gesundheitskommission gemeldet hatte.

Auch die grossen europäischen Länderbörsen verzeichneten leichte Abschläge. Der französische Leitindex Cac 40 fiel um 0,9 Prozent auf 6051,11 Punkte. Der Londoner FTSE 100 lag ebenfalls mit 1 Prozent im Minus bei 7454 Punkten.

An der Spitze der einzelnen Sektoren standen am Donnerstag die Immobilien-Branche. Auch die Versorger waren nach einer Hochstufung des Segment durch Morgan Stanley gefragt. Zyklische Sektoren fielen dagegen wider zurück. Am Vortag hatten sie noch deutlich zugelegt.

Bei den Einzelwerten gaben die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé nach Bekanntgabe der Zahlen um 2,3 Prozent nach. Der Schweizer Lebensmittelkonzern hatte nach einem etwas schwächeren Jahresende sein Wachstumsziel etwas nach hinten verschoben. Ebenfalls enttäuscht waren die Anleger von den Zahlen von Aegon . Hier ging es um über acht Prozent nach unten. Der Versicherer hatte die ohnehin schon niedrig angesetzten Erwartungen nicht erreicht.

Besser sah es bei Orange SA mit 1,7 Prozent Aufschlag aus. Der französische Telekommunikationskonzern machten den Anlegern mit einer neuen Prognosen und der Entwicklung in Frankreich Mut. Das Immobilien- und Investmentunternehmen Unibail-Rodamco-Westfield profitierte ebenfalls von besser als erwarteten Zahlen. Mit Pernod Ricard , die um 1,8 Prozent vorrückten, überzeugte darüber hinaus ein weiteres französisches Unternehmen mit seinen Ergebnissen./ssc/mf/fba