PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkten haben am Mittwoch überwiegend mit negativen Vorzeichen geschlossen. Insgesamt aber waren die prozentualen Veränderungen gering, so dass letztlich von Stabilität auf den aktuellen Niveaus gesprochen werden kann. Im Fokus der Anleger stand weiter das Thema Inflation und der geldpolitische Kurs der Notenbanken, allen voran der Fed.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,11 Prozent schwächer auf 4031,67 Punkten. Der französische Leitindex Cac-40 rückte um 0,02 Prozent auf 6391,60 Punkte vor. Der britische FTSE 100 gab um 0,04 Prozent auf 7026,93 Zähler nach.

Zur Inflationsthematik und der Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) haben sich seit Wochenbeginn inzwischen eine ganze Reihe US-Währungshüter geäußert und versucht, etwaige Sorgen zu zerstreuen. Ein neuer Beitrag kam am späten Dienstagabend vom Vizechef der US-Notenbank (Fed), Richard Clarida.

Diesem zufolge ist es gut möglich, dass auf einer der nächsten Zinssitzungen begonnen wird, über eine Verringerung der Wertpapierkäufe nachzudenken. Große Not zu einem solchen Schritt besteht aber offenbar nicht, denn die steigende Inflation bezeichnete der Fed-Vizechef abermals als übergangsweises Phänomen.

Aus Branchensicht waren am Mittwoch vor allem Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor gefragt. Der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure führte mit einem Plus von 1,2 Prozent die Gewinnerliste an. Am unteren Ende der Branchenskala waren Bankenwerte mit einem Verlust von 1,1 Prozent zu finden.

Unter den Einzelwerten sprangen in London Marks & Spencer um 8,5 Prozent hoch. Anleger honorierten nicht nur die erfreulichen Zahlen zum vierten Geschäftsquartal des britischen Einzelhändlers, sondern auch von den optimistischen Aussagen zum Vorsteuergewinn im neu angelaufenen Jahr 2021/22.

Ansonsten dominierten mangels fundamentaler Nachrichten Analystenstudien die Kurse. So legten die Aktien des Glücksspielkonzerns Flutter als Spitzenreiter im EuroStoxx-50-Index um mehr als ein Prozent zu. Zuvor hatten die Analysten der Großbank HSBC die Flutter-Papiere von "Reduce" auf "Hold" hochgestuft.

Die Danone-Aktien büßten als Schlusslicht hingegen 1,8 Prozent auf 59,24 Euro ein. Die Privatbank Berenberg hatte die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns auf "Verkaufen" abgestuft und das Kursziel auf 55 Euro gesenkt. Ein Managementwechsel lasse häufig auf einen schnellen Wandel hoffen, im Fall Danone gebe es aber wohl keine schnellen Lösungsansätze, monierte Analyst James Targett.

In London stiegen die Anteilscheine von Croda International um 2,6 Prozent auf 7018 Pence. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte die Papiere des britischen Spezialchemiekonzerns gleich um zwei Stufen von "Sell" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel auf 8000 Pence angehoben./ck/he