PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen hat Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag nach unten befördert. Die steigende Infektionsrate könnte die wirtschaftliche Erholung im Währungsraum gefährden. Die gestrige Erholung der Märkte habe sich als recht kurzlebig erwiesen, kommentierte Analyst Milan Cutcovic vom Broker AxiCorp. Hierzulande fielen die Verluste in Reaktion auf pessimistische Aussagen von Vertretern der US-Notenbank Fed immerhin nicht so heftig aus wie in New York.

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,64 Prozent bei 3159,64 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,83 Prozent auf 4762,62 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 sank um 1,30 Prozent auf 5822,78 Punkte.

Airbus-Titel verloren als EuroStoxx-Schlusslicht 3,5 Prozent, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet hatte, dass die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines mit dem Flugzeugbauer über eine Verschiebung der Auslieferung von mindestens 40 Maschinen spreche.

Für Suez-Aktien ging es um 4,5 Prozent nach unten. Im Tauziehen um die Übernahme des französischen Abfallentsorgers will Konkurrent Veolia Environment trotz Widerständen nicht aufgeben. Veolia-Chef Antoine Frerot betonte in einem Interview, Veolia wolle auch weiterhin den Engie-Anteil am Konkurrenten Suez erwerben. Man halte sich allerdings alle Optionen offen. Die Aktien von Veolia verbilligten sich um 2,3 Prozent. Für Engie ging es um 1,9 Prozent nach unten.

In London sackten die Anteilsscheine von Cineworld um rund 13 Prozent ab. Der Kinobetreiber musste im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Corona-Pandemie einen heftigen Umsatzrückgang verkraften. Zudem belastete ein sehr vorsichtiger Ausblick.

Adyen-Papiere gewannen 0,4 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass Technologievorstand und Mitbegründer Arnout Schuijff den niederländischen Zahlungsabwickler zum Jahreswechsel verlassen will.

Die Aktien von Pets at Home sprangen nach Zahlen um knapp 28 Prozent hoch. Der Einzelhändler für Heimtierbedarf schnitt im abgelaufenen Quartal gut ab und liegt mit seinem Jahresziel für den Vorsteuergewinn nun über der Konsensschätzung./edh/fba