PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der schwankungsreiche Handel an Europas Börsen hat sich auch am Freitag fortgesetzt und die Aktienmärkte letztlich erneut belastet. Nach frühen Gewinnen verlor der EuroStoxx 50 zunehmend an Kraft. Mit einem Minus von 0,68 Prozent auf 4080,15 Punkte ging der Leitindex der Eurozone nur recht knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief ins Wochenende. Im Wochenverlauf bedeutet dies zwar nur einen kleinen Verlust von etwa einem Viertelprozent. Seit seinem Zwischenhoch Mitte November allerdings hat er mittlerweile wieder etwas mehr als siebeneinhalb Prozent eingebüßt.

Anlegern bereitet weiterhin die grassierende Corona-Pandemie Sorgen. Außerdem wird zunehmend erwartet, dass die US-Notenbank ihre Anleihekäufe rascher als bisher gedacht zurückfahren wird. Untermauert wurde diese Einschätzung durch auch an diesem Handelstag starke Wirtschaftsdaten aus den USA. Dort war außerdem auch der Arbeitsmarktbericht für November robust ausgefallen, auch wenn er in Teilen "durchwachsen" genannt wurde.

In Frankreich, wo aktuelle Konjunkturdaten gemischt ausfielen, gab der Leitindex Cac 40 um 0,44 Prozent auf 6765,52 Punkte nach. Der britische FTSE 100 hielt sich mit minus 0,10 Prozent auf 7122,32 Zähler in etwa stabil.

Europaweit waren vor allem Öl- und Gaswerte gefragt, was auch an einem positiven Ausblick der Analysten der Deutschen Bank gelegen haben dürfte. Grundsätzlich zeigte sich das Expertenteam um James Hubbard mit Blick auf 2022 für die Ölbranche sehr optimistisch. Der Omikron-bedingte Ölpreisrutsch werde sich als Überreaktion erweisen, sind sich die Experten sicher. Die BP-Aktien empfehlen die Experten nun zum Kauf, was den Papieren ein Kursplus von 1,3 Prozent bescherte. Anteile am Konkurrenten Shell verteuerten sich um rund 1 Prozent. TotalEnergies stiegen um 0,7 Prozent.

Im EuroStoxx gehörte die Aktie des Versicherers Allianz nach Dividendenaussagen und der Veröffentlichung von Mittelfristzielen mit einem Plus von 0,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Die Aktien des Triebwerksherstellers Safran verloren am Index-Ende dagegen 3,4 Prozent. Hier nahmen Anleger nach dem kräftigen Kursanstieg infolge der tags zuvor bekannt gegebenen Wachstumsziele nunmehr Gewinne mit.

In Paris machten Anleger bei Valneva-Aktien Kasse, die um 14,5 Prozent fielen. Vergleichsstudien zeigen laut Analysten, dass die Booster-Impfung der Franzosen weniger wirksam sein könnte als die der Wettbewerber.

Bei den übrigen Einzelwerten stachen in Frankreich zudem Dassault Aviation mit einem Kursplus von 6,5 Prozent hervor: Die Vereinigten Arabischen Emirate kaufen beim Flugzeugbauer 80 Kampfjets des Typs Rafale. Der Vertrag wurde während eines Besuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Freitag in Dubai unterzeichnet./ck/mis