PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Dienstag mit freundlicher Tendenz aus dem Handel gegangen. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte fiel das Geschäft recht verhalten aus. Experten rechnen zwar nicht mit einer Zinsänderung der Fed, warten aber mit Spannung auf Aussagen der Währungshüter zum Thema Inflation.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone erklomm ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2008 und schloss mit einem Plus von 0,26 Prozent bei 4143,52 Punkten. Ähnlich sah es an den größeren Einzelbörsen aus. Der französische Cac 40 rückte um 0,35 Prozent auf 6639,52 Punkte vor. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,36 Prozent auf 7172,48 Zähler.

"Die Anleger warten auf die Fed-Sitzung morgen", merkte Fondsmanager Thomas Altmann von QC Partners an. Eine überraschende Entwicklung sei dabei eher unwahrscheinlich. "Die Fed wird weiterhin bemüht sein, den jüngsten Inflationsanstieg als temporäres Phänomen zu beschreiben." Den anhaltenden Anstieg der Börsen bei zugleich nachlassenden Umsätzen stuft Altmann allerdings als Warnsignal ein.

Schwächster Sektor in Europa war die Rohstoffbranche mit einem Minus von 2,3 Prozent. "Nach dem gestrigen Feiertag haben die chinesischen Märkte wieder geöffnet - und alle Metallpreise fallen", so Rohstoffanalyst Daniel Briesemann von der Commerzbank. Die hohen Metallpreise schienen die Nachfrage in China zu bremsen. ArcelorMittal gaben um 4,7 Prozent nach.

Besser schlugen sich die Chemiewerte. Hier ragten Air Liquide mit plus 2,6 Prozent positiv heraus. Societe Generale hatte das Kursziel von 154 auf 168 Euro angehoben. Die Aktie des Industriegase-Herstellers und Anlagenbauers sei einer seiner Favoriten und habe noch Potenzial, schrieb Analyst Peter Clark.

Zudem rückten die Airbus-Papiere wieder einmal in den Vordergrund und stiegen um 0,7 Prozent. Die EU und die USA haben einen Kompromiss im Streit über gegenseitige Strafzölle wegen Subventionen für den Flugzeugbauer und seinen europäischen Kontrahenten Airbus erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Dies bestätigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Rande eines EU-USA-Gipfels, ohne Einzelheiten zu nennen. Kreisen zufolge sollen die Zölle für fünf Jahre ausgesetzt werden./edh/he