PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach der Gewinnserie der vergangenen Wochen und dem höchsten Stand seit 17 Monaten beim EuroStoxx 50 ist den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch etwas die Luft ausgegangen. "Zusammen mit einer eher enttäuschenden Vorstellung am Vorabend an der Wall Street und wenig inspirierenden Netflix-Zahlen ergibt sich kein Bild, das Anleger zum Aktienkauf motiviert", bemerkte Kapitalmarktmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,01 Prozent tiefer bei 4393,57 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,21 Prozent auf 7549,77 Punkte. Der britische FTSE 100 gab um 0,13 Prozent auf 7898,53 Punkte nach. "Die Inflation in Großbritannien erweist sich als hartnäckiger als gedacht", merkte Molnar dazu an. "Während viele andere Länder bereits spürbare Rückgänge in den Teuerungsraten verzeichnen, steigen die Verbraucherpreise im Vereinigten Königreich weiter zweistellig."

Aus Branchensicht gehörten Technologiewerte neben Rohstoffaktien und Immobilientiteln zu den größten Verlierern. Das Schwergewicht ASML gab als EuroStoxx-Schlusslicht um 3,7 Prozent nach und zog damit den Sektor nach unten. Beim niederländischen Halbleiterausrüster gingen die Bestellungen im ersten Quartal stärker als gedacht zurück.

Der Rohstoffriese Glencore stößt im Buhlen um das kanadische Bergbauunternehmen Teck weiterhin auf Widerstand. Nachdem Glencore mit einem offenen Brief für den Zusammenschluss geworben hatte, richtete sich nun auch das Teck-Management mit einem Brief an die Aktionäre und bekräftigte darin die ablehnende Haltung zum Geschäft. Glencore-Papiere verloren 0,7 Prozent.

Die Titel von Just Eat Takeaway stiegen um 0,3 Prozent. Der Essenslieferdienst ist für das laufende Jahr zuversichtlicher gestimmt und will Aktien zurückkaufen. Die Analysten von Jefferies betonten allerdings, dass das Unternehmen in wichtigen Bereichen hinter den Erwartungen geblieben sei./edh/he