PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas bedeutendste Aktienmärkte haben ihre jüngste Abwärtfahrt am Donnerstag gestoppt. Allerdings leiteten die meisten Indizes auch keine echte Gegenbewegung ein. Etwas gestützt hatte der schwächelnde Eurokurs, der Exporte in Länder außerhalb des Währungsraumes erleichtern kann. Ansonsten waren Impulse angesichts des Feiertages Christi Himmelfahrt Mangelware.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,05 Prozent höher bei 2940,35 Punkten. Am Mittwoch hatte der Leitindex der Eurozone noch mehr als 1 Prozent verloren. Der CAC-40-Index in Paris büßte am Donnerstag 0,11 Prozent auf 4319,46 Punkte ein. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es um 0,09 Prozent auf 6117,25 Zähler nach oben.

Größere Bewegungen gab es hingegen an den türkischen Finanzmärkten, die vom Machtkampf zwischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sowie dessen Rücktritt belastet wurden. Vor allem die Staatsanleihen litten unter der politischen Unsicherheit. So war die Rendite zehnjähriger türkischer Staatsanleihen im Verlauf bis auf 10 Prozent geklettert. Dies war der stärkste Tagesanstieg seit Juni 2015. Am Aktienmarkt fiel der türkische Leitindex ISE 100 letztlich um 0,86 Prozent. Dies war der fünfte Tag mit Kursverlusten in Folge.

Unter den Einzelwerten zogen die Aktien der BT Group in London um 2,63 Prozent an. Der Telekomkonzern hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Ausbau seines Internetgeschäfts und von einem Zukauf profitiert. Das Unternehmen habe gut abgeschnitten und sich überraschend hohe Ziele gesetzt, schrieb Analyst Nick Lyall von der französischen Bank Societe Generale.

Die Papiere von Barclays verloren hingegen ein knappes Prozent, obwohl die britische Großbank beim Abbau von Randaktivitäten vorankommt. Mit dem Verkauf eines Aktienpakets im Wert von umgerechnet knapp 768 Millionen Euro an der Barclays Africa Group hatte der Konzern seinen Anteil an dieser Gesellschaft auf rund 50,1 Prozent gesenkt.

In Madrid gewannen die Anteilsscheine von Repsol 4,68 Prozent. Der Ölkonzern hatte zum Jahresstart mit einem starken Chemie- und Raffineriegeschäft und einem Sparkurs den Ölpreisverfall abgefedert. Im Kielwasser dessen stiegen die Aktien des italienischen Wettbewerbers Eni als einer der attraktivsten Werte im EuroStoxx um knapp 2 Prozent./edh/he