PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten starken Lauf an Europas Börsen und kurz vor wichtigen Daten vom US-Arbeitsmarkt haben sich Anleger am Donnerstag für Gewinnmitnahmen entschieden. Die fielen allerdings verhalten aus, der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,21 Prozent auf 4473,77 Punkte nur leicht nach. Die Erwartung bald wieder sinkender Leitzinsen hatte das Börsenbarometer in den vergangenen Wochen stark nach oben getrieben auf den höchsten Stand seit 2007.

Der französische Cac 40 schloss am Donnerstag 0,10 Prozent niedriger bei 7428,52 Zählern. Der britische FTSE 100 beendete den Handel mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 7513,72 Punkte.

Daten zur Industrieproduktion in Deutschland enttäuschten. Die Industrie in der größten Volkswirtschaft der Eurozone schwächelte im Oktober den fünften Monat in Folge. Analysten wurden von dem erneuten Rückschlag überrascht, denn sie hatten mit einer leicht steigenden Produktion gerechnet.

Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 rückte Sanofi in den Blick. Die Aktie verlor 1,2 Prozent. Der französische Pharmakonzern will das lukrative Geschäft mit Immunkrankheiten durch eine beschleunigte Forschung ausbauen. Analysten wiesen jedoch darauf hin, dass der Konzern keine Aussagen zur Profitabilität gemacht habe.

In London schnellten die Aktien von Smart Metering Systems um gut 40 Prozent auf 960 Pence hoch. Das Energie-Infrastrukturunternehmen stimmte einem Übernahmeangebot der US-Beteiligungsgesellschaft KKR in Höhe von 1,3 Milliarden Pfund oder 955 Pence je Aktie in bar zu. Nach der Übernahme soll das britische Unternehmen von der Börse genommen werden.

Ansonsten bewegten vor allem Umstufungen durch Analysten. So büßten Air France-KLM gut 3 Prozent ein und IAG mehr als 2 Prozent. Ryanair dagegen legten zu. Die Bank JPMorgan äußerte sich in einem Ausblick auf 2024 skeptisch zu den großen Netzwerk-Fluggesellschaften. Die Papiere des Billigfliegers Ryanair hob die Bank dagegen auf eine Liste besonders aussichtsreicher Aktien.

Die Analysten von Exane BNP Paribas senkten unterdessen das Anlageurteil für Vodafone auf "Underperform" und das für den Luxusgüterhersteller Kering auf "Neutral". Während Vodafone mehr als 3 Prozent einbüßten, gaben Kering leicht nach./bek/jha/