PARIS/LONDON (awp international) - An den europäischen Aktienmärkten hat sich die jüngste Talfahrt zur Wochenmitte deutlich beschleunigt. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der sich verschärfende Corona-Krise liess den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone am Mittwoch unter das Zwischentief von Mitte Juni fallen, was aus charttechnischer Sicht den Verkaufsdruck noch einmal erhöhte. Zuletzt stand ein Verlust von 2,59 Prozent auf 2990,97 Punkte zu Buche, nachdem er zwischenzeitlich um mehr als drei Prozent abgesackt war.

In Paris sackte der Cac 40 um 2,8 Prozent ab. In London ging es für den FTSE 100 ("Footsie") um 2,5 Prozent nach unten. In das trübe Bild passte, dass auch die Ölpreise als Gradmesser der wirtschaftlichen Entwicklung stark nachgaben.

Im Kampf gegen die zweite Welle der Corona-Epidemie will zum Beispiel die französische Regierung die Schraube weiter anziehen. Neue Massnahmen seien unerlässlich, teilte Premierminister Jean Castex mit. Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axi sagte, der Markt habe damit begonnen, weitere Lockdowns - ob teilweise oder komplett - in die Kurse einzuarbeiten. Von einer Panik auf dem Börsenparkett könne zwar noch nicht die Rede sein, aber die Nervosität steige deutlich.

In den grossen Indizes EuroStoxx, Cac 40 und "Footsie" gab es zuletzt insgesamt nur ein knappes Dutzend Aktien, die im Plus notierten. Sektorweit die grössten Verluste verzeichneten die Automobilwerte mit einem Minus von 4,2 Prozent, gefolgt von Aktien aus der Banken- und Versicherungsbranche mit Abschlägen von jeweils knapp vier Prozent. Diese drei Sektoren gelten als besonders anfällig gegenüber konjunkturellen Schwankungen./la/fba