PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Donnerstag von einer schwächeren Eröffnung erholt und sind ins Plus gedreht. Als Hauptgrund für die leichte Entspannung wurden etwas nachlassende Ängste vor den sich ausweitenden Finanzkrisen in den Schwellenländern genannt. Dazu trugen moderate Anstiege der Türkischen Lira und des Südafrikanischen Rand bei.

Der EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,26 Prozent höher bei 3324,40 Punkten. Der Pariser Cac 40 gewann 0,35 Prozent auf 5278,78 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,11 Prozent auf 7391,30 Zähler zu.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht angesichts steigender Zinsen in den USA die Schwellenländer-Währungen aber weiterhin unter Druck. "Investoren ziehen ihr Geld aus den Emerging Markets ab und legen es in den wieder attraktiveren US-Papieren an. Der Verfall der Landeswährungen führt zu höheren Finanzierungskosten der Unternehmen, was sich in deren Bilanzen und damit Aktienkursen nieder- und damit auf die gesamte Wirtschaft des Landes durchschlägt", schrieb Stanzl. "Diese Entwicklung dürfte anhalten und die Finanzmärkte weltweit vor enorme Herausforderungen stellen", glaubt er.

Unter den Einzelwerten ragten die Safran-Aktien mit einem Kursplus von knapp 6 Prozent positiv heraus. Der französische Triebwerksbauer traut sich nach bisher guten Geschäften in der zivilen Ersatzteil-Sparte im laufenden Jahr mehr Umsatz und Gewinn zu. Im Sog der positiven Nachrichten verteuerten sich die Papiere des Wettbewerbers Airbus um knapp 2 Prozent.

Die Anteilsscheine von Enel , Vinci und Vodafone profitierten von Kaufempfehlungen durch diverse Analysehäuser und verzeichneten Kursaufschläge zwischen 1,9 und 2,1 Prozent.

Dagegen sackten die Aktien von Sodexo mit einem Verlust von 4,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten ab. Das französische Catering-Unternehmen hatte seine Umsatzziele für die kommenden Jahre herabgesetzt./edh/mis