PARIS/LONDON/STOCKHOLM (awp international) - An Europas wichtigsten Börsen haben sich die Anleger am Montag nach den zuletzt kräftigen Einbussen wieder etwas nach vorne gewagt. Der Eurostoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann am Vormittag bislang 0,33 Prozent auf 3304,34 Punkte. In der Vorwoche hatte er um gut 3 Prozent nachgegeben.

Nach wie vor sind der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die Währungsturbulenzen in Schwellenländern die dominierenden Themen. In Europa lasten zudem die Unsicherheiten um den Brexit und den in Italien anstehenden Haushaltsentwurf auf der Stimmung, auch wenn Italiens Innenminister Matteo Salvini am Wochenende versicherte, dass Italien beim Staatshaushalt seine internationalen Verpflichtungen einhalten wolle.

Nach der Parlamentswahl in Schweden wandelte am Montag der Stockholmer Leitindex OMX 30 seine Anfangsverluste rasch in Gewinne um und stand zuletzt 0,5 Prozent höher. Entgegen Meinungsumfragen war die rechtspopulistische Partei "Schwedendemokraten" nur auf Platz drei gelandet. Weil die beiden grössten politischen Blöcke aber etwa gleich stark aus der Wahl hervorgegangen waren, zeichnet sich in Schweden eine schwierige Regierungsbildung ab.

Der Pariser Cac 40 rückte um 0,17 Prozent auf 5261,14 Punkte vor. Der Londoner FTSE 100 notierte mit plus 0,02 Prozent auf 7279,05 Zähler kaum verändert.

Branchenweit die grössten Aufschläge gab es im Versorger- und im Bankensektor mit plus 1,2 beziehungsweise plus 1 Prozent. Die Papiere der italienischen Bank Intesa Sanpaolo waren mit einem Gewinn von rund viereinhalb Prozent der beste Wert im EuroStoxx. Schwächste Branche der Stoxx-600-Übersicht war der Chemiesektor mit minus 0,2 Prozent. Unter den Einzelwerten standen besonders Schweizer Werte im Blick.

Analysten-Kommentare sorgten bei einigen Pharmawerten für Kursausschläge. So gewannen die Novartis -Aktien in Zürich an der Spitze im SMI-Index 1,6 Prozent, nachdem die US-Bank Merrill Lynch sie auf "Buy" hochgestuft hatte. Der SMI verbuchte einen Zuwachs von 0,7 Prozent. Für die Papiere von Sanofi ging es in Paris um 1 Prozent hoch, ebenfalls nach einer Kaufempfehlung von Merrill Lynch. Roche verloren dagegen in Zürich als schwächster Wert 0,1 Prozent. Hier hatte die Bank den Daumen auf "Neutral" gesenkt.

Die Anteile von Richemont erholten sich in der Schweiz nach Geschäftszahlen und der Ernennung eines neuen Vorstandschefs von ihrem seit Ende August laufenden Abwärtstrend mit plus 1,3 Prozent. Für die Swiss-Re-Papiere ging es um 1,1 Prozent hoch. Der Rückversicherer rechnet mit einem insgesamt stabilen Preisumfeld in seiner Branche. Das Marktumfeld bleibe zwar herausfordernd, es böten sich aber kurz- wie langfristig Wachstumschancen, hiess es vom Konzern am Montag anlässlich des Branchentreffens in Monte Carlo./ajx/fba