AiCuris gibt Ausweitung der Zusammenarbeit mit Lysando mit Fokus auf Infektionen des
diabetischen Fußes bekannt

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DGAP-News: AiCuris Anti-infective Cures AG / Schlagwort(e): Kooperation
AiCuris gibt Ausweitung der Zusammenarbeit mit Lysando mit Fokus auf
Infektionen des diabetischen Fußes bekannt

22.10.2021 / 09:00
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AiCuris gibt Ausweitung der Zusammenarbeit mit Lysando mit Fokus auf
Infektionen des diabetischen Fußes bekannt

  * Start des neuen Projekts zur gemeinsamen Entwicklung von Artilysin(R)en
    als innovative, neuartige Behandlungsoption für infizierte, chronische
    Wunden wie Infektionen des diabetischen Fußes, einer häufigen
    Komplikation von Diabetes mellitus

  * Die Erweiterung baut auf der im Jahr 2019 gestarteten Zusammenarbeit
    auf, die sich auf Gram-negative und Gram-positive bakterielle
    Infektionen konzentriert, darunter auch Infektionen mit
    Antibiotika-resistenten Keimen

  * Die Artilysin(R)e von Lysando stellen eine völlig neue Klasse von
    resistenzbrechenden Molekülen dar, die mit einem neuartigen
    Wirkmechanismus das Potenzial besitzen, herkömmliche Antibiotika zu
    ersetzen; die Plattform wurde bereits in der Veterinärmedizin und an
    Medizinprodukten validiert

Wuppertal, Deutschland und Balzers, Liechtenstein, Oktober 22, 2021 - Die
AiCuris Anti-infective Cures AG, ein führendes Unternehmen in der
Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten,
und das Biotechnologieunternehmen Lysando AG mit seiner Regensburger
Tochtergesellschaft Lysando Innovations Lab GmbH gaben heute die Ausweitung
ihrer bestehenden langfristigen Kooperation zur Entwicklung und Optimierung
von Artilysin(R)-basierten Wirkstoffkandidaten auf die topische Anwendung
bei infizierten, chronischen Wunden wie Infektionen des diabetischen Fußes
bekannt.

AiCuris und Lysando haben sich 2019 zusammengeschlossen, um den Kampf gegen
antimikrobielle Resistenzen mit innovativen, auf der
Artilysin(R)-Technologieplattform von Lysando basierenden Ansätzen
voranzutreiben. Artilysin(R)e sind eine neue Klasse von
Phagenlysin-abgeleiteten artifiziellen Designermolekülen mit einer
neuartigen Wirkungsweise und dem Potenzial, herkömmliche Antibiotika zu
ersetzen. Gemäß der Vereinbarung erhielt AiCuris exklusiven Zugang zu
Lysandos Technologie, um Artilysin(R)e für spezifische Behandlungen von
Infektionen hervorgerufen durch Gram-positive und Gram-negative Bakterien zu
entwickeln. Im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit erforschen beide
Unternehmen bereits neue Artilysin(R)-basierte Wirkstoffkandidaten für die
Behandlung Gram-negativer bakterieller Infektionen der Blutbahn.

Das neue Projekt konzentriert sich auf die Identifizierung und Optimierung
von Artilysin(R)en für die topische Behandlung von infizierten, chronischen
Wunden, insbesondere von Wunden, die aufgrund ihrer Lage oder der Bildung
von Antibiotika-resistenten mikrobiellen Biofilmen nicht auf herkömmliche
Antiseptika oder systemische Antibiotika ansprechen. Bemerkenswert ist, dass
eine topische Formulierung im Gegensatz zu einer systemischen Anwendung auch
im Hinblick auf den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika (Antibiotic
Stewardship) von Vorteil wäre. Darüber hinaus gewährleistet die
Spezifität
von Artilysin(R)en den Erhalt des natürlichen gesunden menschlichen
Mikrobioms und verhindert die Wiederansiedlung von Krankheitserregern.

"Die Komplexität der Behandlung von infizierten, chronischen Wunden, die
weder auf herkömmliche antiseptische Maßnahmen noch auf die systemische Gabe
von Antibiotika ansprechen, schafft einen hohen und wachsenden medizinischen
Bedarf. Darüber hinaus erfordert die zunehmende Resistenz gegen Antibiotika
neue Ansätze und therapeutische Optionen", sagte Dr. Holger Zimmermann, CEO
von AiCuris. "Die einzigartigen Eigenschaften von Lysandos innovativer
Plattform ermöglichen die Entwicklung spezifischer Artilysin(R)e, die auf
nahezu jede Bakterienart abzielen, inklusive multiresistente oder
hartnäckige Keime. Als eines der wenigen europäischen Unternehmen, das sich
weiterhin der Bekämpfung resistenter Bakterien und der Entwicklung neuer
antibakterieller Wirkstoffe verschrieben hat, freuen wir uns sehr darauf,
diesen vielversprechenden Ansatz weiter zu nutzen und mit Lysando
zusammenzuarbeiten, um Patienten mit infizierten, chronischen Wunden eine
Behandlungsoption zu bieten, die wirklich etwas bewirken kann."

"Die heutige Ankündigung ist der nächste Schritt in unserer langfristigen
Zusammenarbeit mit AiCuris. Chronische, nicht heilende Wunden sind eine
starke Belastung und mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden.
Darüber hinaus stellen sie eine große Herausforderung für die Wundpflege
dar, während sie gleichzeitig viele Ressourcen im Gesundheitswesen binden",
sagte Markus Graf Matuschka von Greiffenclau, Chairman von Lysando. "Wir
sind der festen Überzeugung, dass die Kombination unserer herausragenden
Artilysin(R)-Plattform mit den exzellenten Kompetenzen von AiCuris in der
Entwicklung von antiinfektiven Therapien das Potenzial hat, neue
Behandlungsmöglichkeiten in dieser äußerst kritischen Indikation zu bieten,
in der zudem Persistenz und Resistenz pathogener Keime stetig zunehmen, was
die Wirksamkeit gängiger Antibiotika verringert."


Über Artilysin(R) - eine neue Klasse von Molekülen mit einer neuartigen,
resistenzbrechenden Wirkungsweise und dem Potenzial, gängige Antibiotika zu
ersetzen

Artilysin(R)e sind in der Lage, die schützende äußere Membran Gram-negativer
Bakterien zu passieren und weisen eine erhöhte Affinität zur Zellwand
Gram-positiver Bakterien auf. Ihre Wirksamkeit hängt daher weder von der
Bindung an einen spezifischen Rezeptor ab noch beeinträchtigt sie den
Zellstoffwechsel. Die Wechselwirkung von Artilysin(R)en mit dem
Peptidoglykan destabilisiert und zerstört die Bakterienhülle und lässt die
Zelle aufgrund des hohen osmotischen Drucks innerhalb von Bruchteilen einer
Sekunde zerplatzen.

Der Einsatz von Artilysin(R)en in anderen Bereichen wie der Veterinärmedizin
und Medizintechnik hat gezeigt, dass diese Molekülklasse gegenüber einer
Resistenzbildung stabiler ist als andere bekannte antimikrobielle
Wirkstoffe. Artilysin(R)e können daher auch gegen multiresistente Keime
eingesetzt werden, bei denen herkömmliche Antibiotika heute nicht mehr
wirksam sind.


Über chronische Wunden und Infektionen des diabetischen Fußes

Bakterielle Infektionen sind die wahrscheinlichste Einzelursache für die
verzögerte Heilung sekundär auftretender chronischer offener Wunden, wie z.
B. einem diabetischen Fußsyndrom. Wird eine Infektion vernachlässigt, kann
sie sich von einer Kontamination über eine Kolonisierung und lokale
Infektion bis hin zu einer systemischen Infektion, Sepsis und multiplem
Organversagen entwickeln und lebensbedrohlich sein. Die Diagnose und
Behandlung infizierter chronischer Wunden wird durch das Vorhandensein
arzneimittelresistenter mikrobieller Biofilme erschwert, die durch
übermäßige und anhaltende Stimulation von Stickstoffmonoxid,
entzündlichen
Zytokinen und freien Radikalen sowie durch Aktivierung von Immunkomplexen
und Komplement zu einer schweren Entzündung beitragen, was zu einer
Verzögerung der Heilung führt. Darüber hinaus schaffen eine anhaltende
Zunahme von Resistenzen und der Mangel an neuen wirksamen Antibiotika in den
pharmazeutischen Forschungspipelines einen hohen ungedeckten medizinischen
Bedarf an neuen, innovativen Ansätzen und Behandlungsmöglichkeiten.

Weltweit sind etwa 422 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Sowohl die
Zahl der Fälle als auch die Prävalenz von Diabetes haben in den letzten
Jahrzehnten stetig zugenommen [1], wobei die weltweite Inzidenz in den
nächsten 20 Jahren voraussichtlich um 55 % weiter ansteigen [2] soll.
Infektionen des diabetischen Fußes sind eine häufige, komplexe und
kostspielige Komplikation bei Diabetes [3] und geht mit einer erhöhten
Häufigkeit und Dauer von Krankenhausaufenthalten, einem hohen Risiko einer
Amputation der unteren Extremitäten und einer hohen Morbidität sowie [4]
einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität einher. Es wird
geschätzt, dass weltweit etwa 40 bis 60 Millionen Menschen [5] daran leiden.
Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms stellt das Gesundheitspersonal
vor große Herausforderungen, da die Durchblutung beeinträchtigt ist und
Antibiotika den erkrankten Bereich meist nicht erreichen können2.
Amputationen sind bei Menschen mit Diabetes 10- bis 20-mal häufiger als bei
Menschen ohne Diabetes; schätzungsweise alle 30 Sekunden muss irgendwo auf
der Welt eine untere Gliedmaße oder ein Teil einer unteren Gliedmaße als
Folge von Komplikationen durch Diabetes [6] amputiert werden.


Über Lysando AG

Die Lysando AG mit Niederlassungen in Regensburg und Bangkok wurde 2009 in
Liechtenstein gegründet. Die Lysando AG konzentriert sich auf die
Entwicklung ihrer proprietären Artilysin(R)-Plattform zur weltweit führenden
antimikrobiellen Technologie. Die Artilysin(R)-Technologie hat sich bereits
erfolgreich in den Bereichen Medizinprodukte und Veterinärmedizin etabliert.
Mit der Lizenzierung von Artilysin(R) an AiCuris hat die Technologie nun
auch im Bereich der Humanpharmazie Fuß gefasst.

Die Artilysin(R)-Technologie ist gegen alle von der WHO als besonders
gefährlich eingestuften Keime wirksam. Artilysin(R) ist resistenzbrechend,
umweltfreundlich und Mikrobiom schonend. Bis heute hat die Lysando AG über
ein Dutzend Lizenzen an globale Unternehmen vergeben.

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.lysando.com.


Über AiCuris Anti-infective Cures AG

AiCuris wurde 2006 als Spin-Off der Bayer AG gegründet und konzentriert sich
auf die Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen
Infektionskrankheiten. Hauptinvestor des Unternehmens ist die SANTO Holding.
Mit PREVYMIS(TM) (Letermovir) wurde ein "First-in-Class"
nicht-nukleosidischer Cytomegalovirus (CMV)-Inhibitor entwickelt, der seine
Wirkung über einen neuartigen Wirkmechanismus entfaltet. Er wurde im Jahre
2012 an MSD auslizensiert und hat in der EU, den USA, Japan und in anderen
Teilen der Welt die Marktzulassung zur Prävention von CMV-Infektionen bei
erwachsenen Empfängern einer allogenen hämatopoetischen
Stammzelltransplantation (HSCT) erhalten. Das Unternehmen entwickelt weitere
Medikamente gegen Viren wie das humane CMV, Herpes-simplex-Virus (HSV), das
Hepatitis-B-Virus (HBV), Adenoviren sowie gegen SARS-CoV-2 und andere Viren
mit pandemischem Potenzial. Im Bereich antibakterieller Wirkstoffe
konzentriert AiCuris sich auf die Erforschung innovativer
Behandlungsmöglichkeiten für Indikationen mit hohem medizinischem Bedarf,
wie lebensbedrohliche (multi-) resistente Krankenhauserreger.

Im November 2018 wurden Dr. Holger Zimmermann, CEO von AiCuris, und Prof.
Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Gründungs-CEO von AiCuris, für die Entwicklung
von Letermovir und ihr Projekt "Schutz bei fehlendem Immunsystem - die
lebensrettende Innovation gegen gefährliche Viren" mit dem Deutschen
Zukunftspreis 2018 ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.aicuris.com.
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Kontakte:

   Unternehmen                          Medienarbeit
   AiCuris Anti-infective Cures AG      MC Services AG
   Katja Woestenhemke                   Dr. Solveigh Mähler
   Telefon +49 202 317 63 0             Telefon: +49 211 529 252 22
   E-Mail: [1]business@aicuris.com      E-Mail:
   1. mailto:business@aicuris.com       [1]solveigh.maehler@mc-services.eu
                                        1.
                                        mailto:solveigh.maehler@mc-ser
                                        vices.eu

   Lysando AG
   Verena Schossmann
   Telefon +41 79 211 83 42
   E-Mail:
   [1]verena.schossmann@lysando.com
   1.
   mailto:verena.schossmann@lysando.
   com
[1] https://www.who.int/health-topics/diabetes#tab=tab_1
[2] Murphy-Lavoie HM, Ramsey A, Nguyen M, et al. Diabetic Foot Infections.
[Aktualisiert 10. Juli 2021]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island
(FL): StatPearls Publishing; Januar 2021. Verfügbar unter:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK441914/
[3] Ilker Uçkay, Javier Aragón-Sánchez, Daniel Lew, Benjamin A. Lipsky,
Diabetic foot infections: what have we learned in the last 30 years?,
International Journal of Infectious Diseases, Ausgabe 40, 2015, Seiten
81-91, ISSN 1201-9712, https://doi.org/10.1016/j.ijid.2015.09.023.
[4] Bader MS. Diabetic foot infections. Am Fam Physician. 1. Juli
2008;78(1):71-9. PMID: 18649613.
[5] https://idf.org/our-activities/care-prevention/diabetic-foot.html
[6] IDF Clinical Guidelines on the Diabetic Foot: a guide for health
professionals; Diabetes Voice, April 2017


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