FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Corona, Klima und Brexit im Zentrum des EU-Sondergipfels 

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden diesmal persönlich in Brüssel zusammenkommen. Dabei soll es um Maßnahmen der EU zur Bewältigung der Corona-Krise und um den Kampf gegen den Klimawandel gehen. Hier dürfte es kontroverse Diskussionen um die Rolle des Emissionshandels beim Klimaschutz geben. Denn die EU-Kommission will neben der Industrie künftig auch Verkehr und Gebäude in den Handel mit Verschmutzungszertifikaten einbeziehen. Ein weiteres Thema wird die strategische Beziehung zu Russland sein. Auch das Verhältnis der EU zu Großbritannien steht auf der Tagesordnung. Das Handels- und Kooperationsabkommen ist Anfang Mai in Kraft getreten, aber der Streit um die von London gewünschte Aufweichung der Sonderregeln für Nordirland ist noch nicht gelöst.

>>> Montag, 24. Mai; 19:00 Uhr und Dienstag, 25. Mai 2021


 
2. Lockdown, Lieferprobleme, MWSt-Normalisierung belasten deutsches BIP im 1Q 

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht Details zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal. Bekannt ist aus der ersten Veröffentlichung, dass BIP gegenüber dem Vorquartal um 1,7 Prozent gesunken ist und dass wegen des Lockdowns der private Konsum die stärkste Wachstumsbremse gewesen ist, die Exporte den BIP-Rückgang aber gemildert haben. Die zweite Veröffentlichung dürfte zeigen, dass zu Jahresbeginn auch der Bau und die Ausrüstungsinvestitionen schwach gewesen sind. Eine Belastung waren wohl nicht nur die Probleme mit Vormateriallieferungen in der Industrie, sondern auch das Vorziehen von Kfz-Käufen und Bauleistungen auf das vierte Quartal wegen der am Jahresende auslaufenden Mehrwertsteuersenkung.

>>> Dienstag, 25. Mai 2021; 08:00 Uhr


 
3. Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Mai - Service-Sektor übernimmt 

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft dürfte sich im Mai aufgehellt haben - vor allem die im Dienstleistungssektor. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 98,0 (April: 96,8) Punkte gestiegen ist. Zwar dürfte das verarbeitende Gewerbe weiterhin unter Zulieferproblemen gelitten haben, doch sollte das weniger schwer gewogen haben als die Stimmungsaufhellung im Dienstleistungssektor. Für viele dieser Unternehmen sind die coronabedingten Einschränkungen in jüngster Zeit gelockert worden.

>>> Dienstag, 25. Mai 2021; 10:00 Uhr


 
4. Deutsche-Bank-CEO tritt selbstbewusst vor die Aktionäre 

Einen ordentlichen Gewinn im Rücken und bewehrt mit dem Versprechen auf baldige Dividenden stellt sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mit breiter Brust den Aktionären. Nicht nur weil sie abermals virtuell stattfindet, dürfte die Hauptversammlung dank der Fortschritte beim Konzernumbau weniger turbulent ausfallen als in den vergangenen Jahren. Saftige Kritik wird dennoch nicht ausbleiben, Anlass gibt es immer noch genug: Der Aktienkurs ist längst noch nicht, wo er sein sollte, die Abhängigkeit vom Investmentbanking nach wie vor groß, und bei der Geldwäsche-Prävention muss die Bank nachsitzen. Zurücklehnen wird sich der dickfellige Aufsichtsratschef Paul Achleitner auf seiner vorletzten Hauptversammlung nicht können.

>>> Donnerstag, 27. Mai 2021; 09:00 Uhr


 
5. Chemiebranche ein Indikator für konjunkturelle Erholung nach Corona 

Beurteilt die Chemiebranche in Deutschland ihre Aussichten für 2021 inzwischen noch optimistischer? Alles andere wäre nach den Erstquartalszahlen der führenden Vertreter überraschend. Die meisten deutschen Konzerne haben ihre Prognosen angehoben, teils sogar deutlich: Zum einen weil sich die seit dem Spätherbst zu beobachtende Erholung noch beschleunigt hat, zum anderen, weil die Läger der Abnehmer offenbar noch nicht gefüllt und die Nachfrage zuletzt das Angebot überstieg. Sorgen bereiten höchstens die steigenden Rohstoffpreise und der starke Euro. Und so könnte im VCI-Konjunkturbericht zum ersten Quartal die Prognose dahin gehen, dass beim Umsatz 2021 das Vor-Pandemie-Niveau nicht nur fast erreicht, sondern übertroffen wird.

>>> Donnerstag, 27. Mai 2021; 10:00 Uhr


 
6. Bund und Länder beraten - wohl ohne Streit-Dosis - über das Impfen 

Bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten dürfte es recht wenig Zoff geben. Beim Impfen geht es voran, die Infektionszahlen fallen. Nun soll es um das weitere Vorgehen beim Impfen gehen. Bund und Länder werden mögliche schnellere Impfungen in den sozial schwächeren Vierteln beraten. Denn die Corona-Inzidenz ist in diesen Stadtteilen meist höher als in reicheren Gegenden. Menschen leben dort beengter und der allgemeine Gesundheitszustand ist in dem ärmeren Teil der Bevölkerung oft schlechter. Ein weiteres Thema wird der Umgang mit den Impfungen für Kinder sein und was dies für den Schulunterricht nach den Sommerferien bedeutet. Denn ein großer Teil der Schülerschaft wird dann wohl noch nicht geimpft sein.

>>> Donnerstag, 27. Mai 2021; 14:00 Uhr


 
7. US-BIP wird von Konsum angetrieben 

Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftig gewachsen und befindet sich damit auf der von Ökonomen prognostizierten konsumgetriebenen Erholung von der Pandemie. Der robuste Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird durch eine Flut von Staatsgeldern an die Haushalte und steigende Impfungen befeuert. Nach den Daten der ersten Veröffentlichung wuchs das BIP um annualisiert 6,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Für die zweite Veröffentlichung wird eine Bestätigung dieser Rate erwartet. Der Aufschwung beschleunigte sich im ersten Quartal, als mehr Menschen eine Impfung erhielten, die Bundesstaaten und Städte Geschäftsbeschränkungen aufhoben und Direktzahlungen auf den Bankkonten landeten. Das Verbrauchervertrauen stieg im April auf den höchsten Stand seit 14 Monaten.

>>> Donnerstag, 27. Mai; 14:30 Uhr

Mitarbeit: Andrea Thomas, Olaf Ridder, Hans Bentzien, Andreas Plecko, Matthias Goldschmidt

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 24, 2021 01:15 ET (05:15 GMT)