FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Keine Befürchtungen bei Covestro - Marktengpässe helfen 

Anders als BASF hat Covestro nicht schon vorab Eckdaten zum dritten Quartal veröffentlicht. Während der Ludwigshafener Chemie-Vollsortimenter die Analystenerwartungen trotz sinkenden operativen Gewinns kürzlich übertraf, wird der Kunststoffspezialist aus Leverkusen wohl im Rahmen der Schätzungen bleiben: 320 Millionen Euro EBITDA sehen die Analysten im Schnitt, und auf 300 bis 400 Millionen lautete die konzerneigene Zielvorgabe. Wie es scheint, profitiert Covestro auch von gewissen Marktengpässen bei den Kunststoffvorprodukten TDI und MDI. Die Produkt-Spreads - also die Preisabstände zwischen Rohstoffen und den daraus erzeugten Produkten - hätten sich bei Covestro im September um 90 Basispunkte verbessert, schreiben einzelne Analysten.

>>> Dienstag, 25. Oktober 2022; 07:00


2. Drittquartal bei SAP als Durchgangsstation zur Ertragswende 

Für SAP könnte es das Quartal der Bodenbildung sein, denn erst ab dem vierten Quartal, so das Versprechen der Führungsriege, soll der zuletzt stetig rückläufige operative Gewinn wieder steigen. Für die jetzt anstehenden Zahlen des Softwarekonzerns sind die Erwartungen am Markt deshalb gedämpft. Die Durchgangsstation zu besseren Zeiten dürfte durch weniger Betriebsgewinn bei steigendem Umsatz gekennzeichnet sein - eine die Marge drückende Kombination. Das weitere Grundbild der zurückliegenden Quartale - anhaltend starkes Cloud-Wachstum und schrumpfendes Lizenzgeschäft - dürfte weiter gelten.

>>> Dienstag, 25. Oktober 2022; 07:00


3. Ifo-Geschäftsklima signalisiert Rezession 

Deutschland steuert auf eine Rezession im Winter zu, darauf deuten unter anderem das Ifo-Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes. Volkswirte erwarten zumindest für die nächsten beiden Quartale einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im September war das Ifo-Geschäftsklima auf breiter Front und überraschend stark auf 84,3 Punkte eingebrochen, für Oktober erwarten Ökonomen einen weiteren Rückgang auf 83,6 Zähler. "Der Energiepreisschock lässt die Kaufkraft der Konsumenten einbrechen und macht die Produktion vieler Unternehmen unrentabel", erläuterte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Deutschland ist durch die massiv verteuerten Energieimporte ärmer geworden", sagte Krämer. "Wir stehen vor einem wirtschaftlich schwierigen Winter."

>>> Dienstag, 25. Oktober 2022; 10:00


4. Das Dauerwachstum der US-Techbranche dürfte bröckeln 

Die Aktienkurse stehen - auch wegen der steigenden Zinsen - unter Druck, die Gewinne sprudeln durchaus noch. Aber die Jagd nach immer neuen Umsatz- und Ergebnisrekorden könnte zu einem Ende gekommen sein, wenngleich auf weiter hohem Niveau, gerade im Vergleich zu traditionellen Industriekonzern. Andererseits: In der Vergangenheit waren Alphabet, Amazon, Microsoft und Apple immer wieder für positive Überraschungen gut. Aus deutscher Sicht ist der Blick auf T-Mobile US gerichtet, ist der US-Ableger doch eine wichtige Gewinnquelle für die deutsche Mutter.

>>> Alphabet Inc: Dienstag, 25. Oktober 2022; 22:05

>>> Microsoft Corp: Dienstag, 25. Oktober 2022; 22:05

>>> Amazon.com Inc: Donnerstag, 27. Oktober 2022; 22:01

>>> Apple Inc: Donnerstag, 27. Oktober 2022; 22:30

>>> T-Mobile US Inc: Donnerstag, 27. Oktober 2022; 22:30


5. Wie sieht bei BASF die Zukunft aus? 

Beim deutschen Chemierisen interessiert den Finanzmarkt, wie es 2023 weitergeht. Alle wesentlichen Zahlen für das dritte Quartal wurden schon vorab veröffentlicht. Auch die aktuelle Jahresprognose steht. Umso mehr geht der Blick nach vorn. Billiges Gas als Geschäftsmodell ist Vergangenheit: Damit steht das Europa-Geschäft auf dem Prüfstand. Und mit Blick auf China, wo BASF massiv investiert, mehrt sich in der Politik Skepsis. BASF-Chef Martin Brudermüller hat vom Aufsichtsrat gerade noch ein Jahr zusätzlich im Amt bekommen, den Konzern fit zu machen für die neuen Herausforderungen. Das wird Stellen kosten, soviel ist bereits klar: Wie groß die Einschnitte in Ludwigshafen und Europa werden, aber noch nicht.

>>> Mittwoch, 26. Oktober 2022; 07:00


6. Deutsche Bank wird liefern 

Die Deutsche Bank ist trotz makroökonomischer Turbulenzen gut durch das dritte Quartal gekommen. Das Investmentbanking dürfte etwas gelitten haben, weil der Markt für Neuemissionen und Unternehmenszusammenschlüsse wegbricht. Auf der anderen Seite stützen die hohen Zinsen und der florierende Anleihehandel. Das Renditeziel von 8 Prozent für 2022, das das Ende eines mehrjährigen Weges markiert, wird Konzernchef Christian Sewing nicht aufgeben - auch wenn Analysten skeptisch sind. Es bleibt abzuwarten, ob die Bank an anderen Stellen des Ausblicks, etwa bei der Risikovorsorge oder den Kosten, dreht.

>>> Mittwoch, 26. Oktober 2022; 07:00


7. Mercedes-Benz profitiert von hoher Nachfrage und Preisen 

Das unsichere Wirtschaftsumfeld und die Zurückhaltung vieler Verbraucher scheinen dem Premiumautohersteller Mercedes-Benz bisher wenig anhaben zu können. Im dritten Quartal steigerte der DAX-Konzern die Autoverkäufe um über ein Fünftel. Das sollte sich auch in den Quartalszahlen niederschlagen. Analysten rechnen sowohl mit einem Umsatz- als auch Ergebnissprung und trauen Mercedes-Benz eine nochmals höhere Prognose für das Gesamtjahr zu. Im Fokus steht aber auch der Ausblick auf das kommende Jahr, der angesichts des scharfen Abschwungs wohl eher zurückhaltend, wenn nicht sogar etwas düster ausfallen dürfte.

>>> Mittwoch, 26. Oktober 2022; 07:00


8. Bei Puma Fokus auf Lagerbestands-Management und Margendruck der Branche 

Nach der Ernüchterung bei Nike und Adidas steht nun auch bei Puma das sonst eher weniger beachtete Lagerbestands-Management im Fokus. Hohe Bestände sowie rezessions- und kostenbedingt schmale Haushaltsbudgets und Kundenzurückhaltung, die verzögerte Erholung im margenstarken chinesischen Markt sowie Rabattaktionen infolge der gefüllten Warenlager dürften auf absehbare Zeit im gesamten Sportsektor auf die Margen drücken, vor allem 2023. Das kappt den Spielraum für eigentlich geplante Preiserhöhungen bei Sportschuhen und -kleidung. Im dritten Quartal selbst dürfte sich bei Puma das solide Wachstum ex-China fortgesetzt haben, möglicherweise mit Marktanteilsgewinnen, aber auch Margendruck sowohl bei Brutto- als auch EBIT-Marge. Das EBIT-Ziel im Gesamtjahr dürfte bestätigt werden.

>>> Mittwoch, 26. Oktober 2022; 08:00


9. Stunde der Wahrheit für Credit Suisse 

Die Drittquartalszahlen - mit einem neuerlichen Verlust - spielen bei Credit Suisse dieses Mal nur eine untergeordnete Rolle. Die durch milliardenschwere Fehlschläge in Schieflage geratene Schweizer Bank muss die Karten auf den Tisch legen und ihren Anlegern klarmachen, mit welchen Maßnahmen sie sich aus dem Sumpf ziehen will. Ohne den Verkauf von bestimmten Unternehmensteilen und einen beträchtlichen Stellenabbau wird es nicht gehen. Auch über eine Kapitalerhöhung wird spekuliert. Zu zögerlich darf das Management nicht vorgehen, will sie ihre leidgeprüften Aktionäre nicht noch mehr verprellen.

>>> Donnerstag, 27. Oktober 2022; 06:45


10. Beiersdorf im Quartal noch mit Nach-Covid-Rückenwind 

Beiersdorf dürfte im dritten Quartal weiterhin vom Rückenwind der Nach-Covid-19-Erholung und verstärkter Reisetätigkeit im Sommer profitiert haben. Besonders in den Sparten Sonnenschutz, Deo, Lippen-, Haut- und Körperpflege, aber auch bei der Exklusivkosmetikmarke La Prairie dürfte dies spürbar und auch von deutlichen Preiserhöhungen begleitet gewesen sein. Der US-Markt, Schwellenländer, zum Teil Europa und sogar China, sollten sich gut entwickelt haben. Allerdings liegt das Augenmerk bereits darauf, dass ab dem vierten Quartal diese Rückenwinde stoppen und die Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Handel härter werden dürften. Vor allem in Westeuropa besteht das Risiko vorübergehender Auslistungen im Ladenregal, zum Beispiel bei Nivea. Margendruck dürfte das Erreichen der Margenziele ab 2023 erschweren.

>>> Donnerstag, 27. Oktober 2022; 07:30


11. MTU Aero Engines bleibt im Aufwind 

Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines AG dürfte seinen Erholungskurs von den Folgen der Pandemie auch im dritten Quartal fortgesetzt haben. Insbesondere der Bereich zivile Instandhaltung entwickelte sich zuletzt sehr gut. Marktdaten wie die Entwicklung der Verkehrszahlen im Passagier- und Frachtbereich und die Nachfrage nach neuen Flugzeugen deuten weiterhin auf eine nachhaltige Erholung der Branche hin, so dass auch einer Bestätigung der Jahresziele nichts im Wege stehen dürfte. Spannend werden Aussagen, ob die drohende Rezession auch Folgen für MTU haben könnte.

>>> Donnerstag, 27. Oktober 2022; 08:00


12. Linde zeigt sich multiresistent 

Linde dürfte im dritten Quartal bei Umsatz- und Gewinn weiter zugelegt haben. Das Geschäftsmodell von Linde hat wiederholt bewiesen, sowohl rezessions- als auch inflationserprobt zu sein. Die Industriegasproduktion wird von einem Oligopol dominiert, neben Linde spielen nur noch Air Products und Air Liquide eine Rolle. Es ist ein Markt, in dem sich höhere Rohstoffpreise gut weitergeben lassen. Besonders Abnehmer, deren Anlagen ohne diese Gase nicht weiterbetrieben werden können, haben kaum Verhandlungsspielraum.

>>> Donnerstag, 27. Oktober 2022; 12:00


13. EZB bleibt im 75er Modus 

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October 21, 2022 10:24 ET (14:24 GMT)