Zürich (awp) - Die Zurich Insurance Group hat im laufenden Jahr nach neun Monaten in der Schadenversicherung mehr an Prämien eingenommen. Demgegenüber gingen die Einnahmen im Neugeschäft der Lebensversicherung zurück. Die Gruppe bleibt auf Kurs, um die bis Ende Jahr angestrebten Ziele zu übertreffen.

Im grössten Geschäftsteil, der Schaden­ und Unfallversicherung (P&C), stiegen die Bruttoprämien leicht um 2 Prozent auf 26,4 Milliarden US-Dollar. Ohne Währungseffekte und Übernahmen sei das Volumen gar um 7 Prozent nach oben gegangen, teilte die Zurich am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem etwas kleineren Zuwachs gerechnet.

Aus den Naturkatastrophen des dritten Quartals erwartet die Zurich nicht mit hohen Kosten. Nach einer sehr geringen Anzahl von Schadenfällen im ersten Halbjahr entspreche die Entwicklung im dritten Quartal mehr dem historischen Mittel, schrieb der Versicherer dazu.

Höhere Prämiensätze

Gruppenweit gelang es der Zurich im laufenden Jahr, die Preise zu steigern. Am stärksten war dies mit rund 6 Prozent am nordamerikanischen Markt der Fall. Dank der Preissteigerungen wuchs die Zurich in dem für sie grössten Markt im P&C-Geschäft um 4 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sank das Volumen leicht auf 11,4 Milliarden Dollar, auf vergleichbarer Basis resultierte jedoch ein Plus von 6 Prozent. Dazu hätten vor allem der Heimmarkt Schweiz und das britische Firmenkundengeschäft einen wichtigen Beitrag geleistet, hiess es.

Sehr gut lief das Geschäft Asien-Pazifik, wo der Versicherer das Prämienvolumen bereinigt um 14 Prozent steigern konnte. Die Treiber waren Länder wie Australien, Malaysia oder Japan. Gar um einen Fünftel gingen die Einnahmen in Lateinamerika in die Höhe, getragen vom Wachstum in Brasilien, Chile und Argentinien.

Rückgang im Lebengeschäft

Dagegen ging im Neugeschäft der Lebensversicherung das Jahresprämienäquivalent (APE) um 11 Prozent auf 3,17 Milliarden Dollar zurück. Auf vergleichbarer Ebene lag das Minus bei 6 Prozent. Da hatten Analysten eine bessere Entwicklung erwartet.

Die Kennzahl APE setzt sich aus den neu dazu gewonnenen laufenden Prämien und 10 Prozent der Einmalprämien aus dem Neugeschäft zusammen. In den beiden grössten Marktregionen Lateinamerika und EMEA gab der Wert bereinigt um 20 beziehungsweise 2 Prozent nach.

In der Lebensversicherung machen auch der Zurich die niedrigen Zinsen zu schaffen. Zudem habe man im vergangenen Jahr zwei grosse Risikoschutzverträge an Land gezogen, was sich im laufenden Jahr nicht wiederholen liess. Der Wert des Neugeschäfts ging nur leicht auf 728 Millionen Dollar zurück und die Marge darauf verbesserte sich bereinigt um 3,3 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent.

Der US-Partner Farmers, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt, erwirtschaftete derweil Bruttoprämien in Höhe von 15,7 Milliarden Dollar. Das bedeutet einen Anstieg von einem Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Mit Geschäftszielen auf Kurs

Die Zurich verzichtet an ungeraden Quartalen auf die Veröffentlichung von Gewinnzahlen. Sie nimmt aber zur Kapitalposition Stellung. Per Ende September stand die geschätzte Kapitalquote des firmeneigenen Zurich Economic Capital Model (Z-ECM) bei geschätzt 113 Prozent nach 121 Prozent Ende Juni. Gleichwohl liegt der Wert damit noch im Zielbereich von 100 bis 120 Prozent.

Die Zurich liegt auch sonst mit den für die Jahre 2017 bis 2019 gesetzten Ziele auf Kurs. Man sei auf gutem Weg, um die Vorgaben zu übertreffen, hiess es. Bis Ende Jahr will der Konzern beispielsweise die Kostenbasis verglichen mit 2015 um 1,5 Milliarden Dollar reduzieren. Am Investorentag in einer Woche wird der Versicherer die Ziele für die nächste Strategieperiode bekanntgeben.

mk/ra