Zürich (awp) - Der Finanzdienstleister Zurich Insurance publiziert am Donnerstag, 13. Februar, die Resultate zum Geschäftsjahr 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 15 Analysten beigetragen.

2019E                   
(in Mio USD)           AWP-Konsens         2018A 

Betriebsgewinn (BOP)      5'269            4'566 
Reingewinn                3'999            3'716 

(in %)
Combined Ratio             95,9             97,8  


(in Fr.)
Dividende je Aktie        20,19            19,00 


Per 31.12.2019E
(in Mio USD)           AWP-Konsens    30.06.2019 
                
Eigenkapital             34'558           32'929  

FOKUS: Die Zurich-Versicherung dürfte für das Geschäftsjahr 2019 ein solides Zahlenset abliefern. Zwar haben grössere Naturkatastrophen wie etwa der Hurrikan "Dorian" in der Karibik und an der US-Ostküste auch die Rechnung der Zurich belastet. Auf der Gegenseite dürften aber weitere Einsparungen, Effizienzverbesserungen und die gute Entwicklung an den Finanzmärkten stärker ins Gewicht fallen.

Den Fokus legen Analysten auf die Entwicklung der Preise in der Schadenversicherung. Insbesondere in den USA hatte die Zurich an der Preisfront bis zur Jahresmitte Fortschritte erzielt. Zudem könnte die Zurich mit dem Dividendenantrag an die Generalversammlung die Anleger positiv überraschen.

ZIELE: Am Investorentag letzten November hat sich die Zurich für die Zeit bis Ende 2022 ehrgeizige Ziele gesetzt. Die Zurich will vor allem im Geschäft mit Privatkunden (inkl. KMU) punkten, noch profitabler werden und den Aktionären weiterhin grosszügige Dividenden bezahlen. Die jeweils im Vorjahr bezahlte Dividende gilt dabei als Mindestziel.

Neu strebt die Zurich eine Kapitalrendite auf dem Betriebsgewinn von "über 14 Prozent" an nach bislang 12 Prozent. Damit das gelingt, sollen Prozesse sowie Angebote mit technologischer Hilfe weiter vereinfacht und die Portfolioqualität weiter verbessert werden.

Weiter lässt sich die Zurich neu an der Entwicklung des Gewinns pro Aktie messen, den man künftig jedes Jahr um mindestens 5 Prozent steigern möchte. Und die Gruppe will über drei Jahre einen Mittelzufluss von 11,5 Milliarden Dollar generieren, nach 9,5 Milliarden in der letzten Strategieperiode. Für die firmeneigene Z-ECM-Kapitalquote bleibt das Zielband bei 100 bis 120 Prozent.

Mit den alten Ziele der Periode 2017 bis 2019 sah sich die Gruppe gut auf Kurs. Man werde sie alle übertreffen, versprach Finanzchef George Quinn anlässlich der Publikation von Neunmonatszahlen. Im Zentrum stand dabei die Senkung der Kostenbasis.

PRO MEMORIA: Die UBS und die Zurich wollen Firmengründer mit einem gemeinsamen Paket aus wichtigen Banken- und Versicherungsprodukten unterstützen. Das Angebot auf "UBS Start Business", das ab Anfang März erhältlich sein wird, entwickelte die Bank zusammen mit dem Versicherungskonzern.

Anfang Jahr hat die Zurich vom Krankenversicherer CSS in der Krankentaggeld- und Unfallversicherung ein Portfolio mit insgesamt rund 30'000 Firmenkunden übernommen. Konkret wechseln Kunden der kollektiven Krankentaggeldversicherung nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG), der obligatorischen Unfallversicherung (UVG) sowie der Unfallzusatzversicherung von der CSS zur Zurich.

Im November wurde die Übernahme von 80 Prozent am indonesischen Versicherer Adira abgeschlossen. Gemäss den im September 2018 gemachten Angaben hat die Zurich für den Adira-Anteil 6,15 Billionen indonesische Rupiah bezahlt (damals umgerechnet rund 414 Mio USD). Mit Adira steigt die Zurich laut eigenen Angaben in einem Wachstumsmarkt mit 260 Millionen Einwohnern zum grössten internationalen Sach- und Haftpflichtversicherer auf.

Im September wurde Peter Giger zum neuen Risikochef ernannt. Er folgte auf Alison Martin, die die Leitung der Region EMEA (Europe, Middle East & Africa) und des Bereichs "Bank Distribution" übernommen hatte. Giger war bis Ende September 2018 bei der Finanzmarktaufsicht (Finma) insbesondere als Leiter des Geschäftsbereichs Versicherungen tätig.

In Deutschland ist die Zurich mit dem Zürcher Fintech-Unternehmen Numbrs eine Kooperation eingegangen. Die Finanz-App Numbrs ist in Deutschland und Grossbritannien verfügbar. Nutzer können damit verschiedene Bankkonten verbinden und ihre Ausgaben zentral verwalten. Geld verdienen will Numbrs mit dem Verkauf von Bank- und Versicherungsprodukten.

Zu reden gab in der zweiten Jahreshälfte die Insolvenz des Pauschalreiseanbieters Thomas Cook und die Frage, wer wieviel der bei Cook-Kunden entstandenen Schäden übernimmt. Die Rückführung von Reisenden aus Feriengebieten oder Entschädigungen an Kunden, die ihre Reise gar nicht antreten konnten, haben Schätzungen zufolge knapp 290 Millionen Euro gekostet. Die gesetzlich festgeschriebene Haftungsgrenze für die Zurich liegt aber nur bei 110 Millionen.

AKTIENKURS: An der Börse geht es für die Aktie der Zurich seit gut vier Jahren nur nach oben. Nachdem der Kurs 2019 um über 35 Prozent in die Höhe geklettert war, konnte die Aktie im laufenden Jahr um weitere 6,5 Prozent zulegen. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe insbesondere mit der stetigen Verbesserung der Profitabilität und der Zahlung attraktiver Dividenden bei den Anleger gepunktet.

Homepage: www.zurich.com

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