Steckborn(awp) - Bei der Zur-Rose-Gruppe kommt es zu zwei Abgängen im Verwaltungsrat. Die Vertreter der Grossaktionäre um die Unternehmensfamilie Frey, Vanessa Frey und Heinz Baumgartner, werden aufgrund von Strategie-Differenzen nicht zur Wiederwahl antreten. Das löst Spekulationen um einen möglichen Anteilsverkauf des Grossaktionärs aus und belastet den Aktienkurs.

Frey und Baumgartner werden sich an der kommenden Generalversammlung vom 23. Mai nicht mehr zur Wiederwahl stellen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Als Gründe dafür werden "unterschiedliche Auffassungen über die Art und Geschwindigkeit der Umsetzung der Wachstumsstrategie" genannt.

Ersatzkandidaten für die abtretenden Verwaltungsratsmitglieder werden in der Meldung noch keine genannt. Die Versandapotheke will das Gremium mit "Tech-Kompetenz und Handelserfahrung" stärkten und zwei entsprechend qualifizierte Kandidaten vorgeschlagen.

Anteil von rund 10,5 Prozent

Vanessa Frey und Heinz Baumgartner sitzen als Vertreter der Grossaktionäre um die Unternehmensfamilie Frey im Verwaltungsrat. Vor der Kapitalerhöhung im November hielt das Vehikel KWE Beteiligungen den jüngsten offiziellen Angaben zufolge einen Anteil von 14,8 Prozent an der Gruppe. Dieser dürfte nach Schätzung der UBS und ZKB jedoch nach der Kapitalerhöhung im Januar auf aktuell rund 10,5 Prozent gesunken sein.

An der Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Medpex-Übernahme hatte sich die Aktionärsgruppe entgegen der ursprünglichen Ankündigung nicht beteiligt. Die Hausbank von KWE habe vergessen, ihren Auftrag zur Ausübung der Bezugsrechte an die mit der Kapitalerhöhung beauftragten Banken zu senden, lautete die Begründung damals.

Die Uneinigkeit bei der zentralen Strategie zwischen Grossaktionär und Unternehmen sei leicht negativ, heisst es bei der ZKB. Zudem wisse man nicht, ob der Anteil von KWE-Beteiligungen an Zur Rose aufrechterhalten oder ob er nun noch weiter reduziert werde, so der Analyst. Auch bei der UBS werden die News negativ gesehen.

Die Zur-Rose-Aktien notieren am Montag im frühen Handel gegen den Trend 1,1 Prozent tiefer auf 88,70 Franken. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, notiert aktuell 0,8 Prozent höher.

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