New York (Reuters) - Das US-Handelsministerium hat am Freitag die Einschränkungen gegen den chinesischen Technologiekonzern ZTE aufgehoben und damit dem Unternehmen den Fortbetrieb seines Geschäftsbetriebs erlaubt.
US-Firmen dürften nun wieder Teile an den Smartphone-Hersteller liefern, teilte das Ministerium mit. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem ZTE eine Strafe von einer Milliarde Dollar bezahlt und weitere 400 Millionen Dollar auf ein Treuhandkonto in den USA überwiesen habe.
Im April hatten die USA Strafmaßnahmen gegen ZTE verhängt, weil das Unternehmen gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen verstoßen haben soll. US-Zulieferern wie Qualcomm und Intel wurde für sieben Jahre verboten, Bauteile oder Software an ZTE zu verkaufen. Das Unternehmen musste daraufhin seinen Betrieb einstellen. ZTE hatte die Maßnahmen als inakzeptabel und existenzbedrohend kritisiert.
Im Juni hatte sich ZTE mit der US-Regierung auf einen Stopp des Lieferverbots unter zahlreichen Auflagen verständigt. Neben der Strafzahlung musste ZTE seinen Verwaltungsrat und sein Management neu besetzen. ZTE beschäftigt etwa 80.000 Mitarbeiter.
Die ZTE Corporation ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Telekommunikationsgeräten und -lösungen spezialisiert. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt nach Märkten auf: - drahtgebundene und mobile Netzwerkbetreiber (73%): Verkauf von Netzwerksystemen und -ausrüstung (Router, Switches, Modems, Server, WLAN-Produkte, Ethernet-Gateways, Breitbandzugangssysteme, optische Produkte usw.); - Privatpersonen (15,9%): Herstellung und Verkauf von mobilen Geräten (Smartphones, Telefone, Tablets, mobile Videospielterminals, intelligente Projektoren, Kameras, mobile Hochgeschwindigkeitsmodems usw.); - Unternehmen und Regierungsorganisationen (11,1%): Design und Entwicklung von Computerisierungslösungen, Verbindungs- und Datenübertragungssystemen, Lösungen für Rechenzentren, Videoüberwachungssysteme, Videokonferenzgeräte, Netzwerkprodukte, Cloud-Computing-Architekturen usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: China (67,1%), Asien (14,5%), Europa-Amerika-Ozeanien (13,6%) und Afrika (4,8%).