ZTE : Chinesische Wettbewerbsbehörde sieht noch Chancen für Qualcomm-NXP-Deal
Am 27. Juli 2018 um 07:25 Uhr
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Shanghai (Reuters) - Die chinesische Wettbewerbsbehörde SAMR sieht trotz ihrer bisherigen Blockade offenbar noch Chancen für ein Zustandekommen der Übernahme des niederländischen Halbleiter-Unternehmens NXP durch den US-Chipkonzern Qualcomm.
Die größte Übernahme in der Halbleiterbranche war am Donnerstag geplatzt, nachdem Qualcomm das rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot wegen der fehlenden Freigabe durch die SAMR zurückgezogen hatte. "Unsere Evaluation hat gezeigt, dass der letzte von Qualcomm vorgelegte Plan nicht die Wettbewerbsbedenken ausräumen konnte", erklärte die Behörde am Freitag, fügte jedoch hinzu: "Wir hoffen, die Kommunikation mit Qualcomm fortzusetzen und innerhalb der Prüffrist eine passende Lösung für die Angelegenheit finden zu können." Die Überprüfungsperiode ende am 15. August, sei aber bis zum 14. Oktober verlängerbar.
Qualcomm und NXP hatten rund zwei Jahre über die geplante Transaktion verhandelt. Acht von neun Wettbewerbsbehörden haben bereits grünes Licht für die Akquisition gegeben. Das Okay aus China war die letzte Hürde. Es ist nötig, weil Qualcomm im vergangenen Jahr zwei Drittel seines Umsatz in der Volksrepublik gemacht hat.
Die ZTE Corporation ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Telekommunikationsgeräten und -lösungen spezialisiert. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt nach Märkten auf: - drahtgebundene und mobile Netzwerkbetreiber (73%): Verkauf von Netzwerksystemen und -ausrüstung (Router, Switches, Modems, Server, WLAN-Produkte, Ethernet-Gateways, Breitbandzugangssysteme, optische Produkte usw.); - Privatpersonen (15,9%): Herstellung und Verkauf von mobilen Geräten (Smartphones, Telefone, Tablets, mobile Videospielterminals, intelligente Projektoren, Kameras, mobile Hochgeschwindigkeitsmodems usw.); - Unternehmen und Regierungsorganisationen (11,1%): Design und Entwicklung von Computerisierungslösungen, Verbindungs- und Datenübertragungssystemen, Lösungen für Rechenzentren, Videoüberwachungssysteme, Videokonferenzgeräte, Netzwerkprodukte, Cloud-Computing-Architekturen usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: China (67,1%), Asien (14,5%), Europa-Amerika-Ozeanien (13,6%) und Afrika (4,8%).