FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine schwächer als gedachte Geschäftsentwicklung und schwindende Übernahmefantasien haben die Aktien des Onlinehändlers für Haustiefbedarf Zooplus am Donnerstag tief ins Minus gedrückt. "Enttäuschende Umsätze im zweiten Quartal und zuletzt viel zu viel Rückenwind durch Übernahmespekulationen," schrieb Analyst Martin Decot vom Investmenthaus Oddo Seydler in einer Studie. Die Papiere fielen denn auch am Vormittag als abgeschlagenes Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax um 9,40 Prozent auf 157,65 Euro.

Der starke Anstieg der Aktien im bisherigen Jahresverlauf ist damit ein gutes Stück weit dahin: Aktuell summiert sich das Plus zwar immer noch auf rund 30 Prozent, Ende Mai hatte es aber bei fast 65 Prozent gelegen. Für Anleger, die schon länger dabei sind, sieht das Bild aber weiterhin freundlich aus. Vor gut drei Jahren waren die Papiere noch für weniger als 50 Euro zu haben.

Zooplus steigerte den Umsatz im zweiten Quartal zwar um 18 Prozent auf rund 260 Millionen Euro, blieb damit aber hinter den Erwartungen von Analysten zurück. In der Vergangenheit lagen die Wachstumsraten bei 27 bis 30 Prozent. "Der geringe Anstieg untermauert meine wichtigste Sorge eines härteren Wettbewerbs, der das Umsatzwachstum belastet," schrieb Analyst Lars Dannenberg von der Privatbank Hauck & Aufhäuser in einer Studie. Er reduzierte seine Schätzungen und senkte das Kursziel um 5 auf 155 Euro.

Oddo-Seydler-Experte Decot wurde ebenfalls vorsichtiger und strich sein Kursziel sogar von 193 auf 150 Euro zusammen. Neben der Umsatzentwicklung äußerte er sich mit Blick auf zuletzt aufgekommene Übernahmespekulationen skeptisch. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios sowie die möglichen Preise seien am Markt überschätzt worden. Anleger hätten sich zu stark an der Akquisition von Chewy.com durch PetSmart orientiert./mis/nas/stb