BERLIN (dpa-AFX) - Auf Neukunden der Sparkassen im Osten könnten aus Branchensicht Negativzinsen auch für private Einlagen zukommen. Er könne nicht ausschließen, dass sich einzelne Sparkassen dazu gezwungen sähen, sagte Wolfgang Zender, der Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbands am Donnerstag in Berlin.

Negativzins bedeutet, dass Kunden dafür bezahlen, dass das Institut ihr Geld aufbewahrt. Die Geldhäuser selbst müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank parken. An Firmenkunden geben Banken die Kosten schon länger weiter, zunehmend sind auch Kunden mit höheren Guthaben betroffen.

Der Markt werde immer nervöser, auch was die privaten Kleinkunden angeht, sagte Zehnder. Verwahrentgelte würden in der Kreditwirtschaft "immer normaler". "Wir wollen nicht zu den ersten gehören", betonte Zender. "Wir würden es gerne sehen, wenn alle beteiligten Marktakteure die Nerven behielten. Aber bei den gegebenen Rahmenbedingungen wird das aber immer schwerer, auch für uns Sparkassen."

Bei größeren Summen verlangten einzelne Sparkassen schon Verwahrentgelte von Privatkunden bei größeren Summen, sagte Zender. Kürzlich hatte die Sparkasse Vogtland in Sachsen einen Negativzins von 0,7 Prozent für Guthaben ab 5000 Euro angekündigt, diese Ankündigung aber wenig später zurückgezogen./bf/DP/jha