FRANKFURT (dpa-AFX) - Die an exzessive Kurssprünge gewöhnten Anleger in Zeal-Network-Aktien haben am Mittwoch wieder einmal nichts zu lachen gehabt. Nach reduzierten Geschäftsprognosen des Glückspiel-Anbieters brachen die Papiere ein und notierten am SDax-Ende zuletzt 7,23 Prozent tiefer bei 36,01 Euro. Damit sackten sie auf den tiefsten Stand seit rund drei Monaten ab.

Seit dem Zwischenhoch Mitte April summieren sich die Verluste bei der Aktie damit auf mehr als 20 Prozent. Marktexperten zeigten sich mit Blick auf die Historie des Unternehmens jedoch keineswegs beunruhigt.

Wegen einer Spielgewinnauszahlung bei der vollkonsolidierten Minderheitsbeteiligung MyLotto24 sinkt die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Jahr auf 25 bis 35 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Bisher wurden 40 bis 50 Millionen Euro angepeilt. MyLotto24 habe im bisherigen Geschäftsjahr Gewinnauszahlungen über dem statistischen Mittel verzeichnet, räumte das Unternehmen ein.

Ein Händler zeigte sich von der negativen Kursreaktion nicht überrascht, vom Ausmaß jedoch schon. Der Kursverfall sei übertrieben, denn stark schwankende Gewinnauszahlungen gehörten bei einem Glückspielanbieter "zum normalen Geschäft".

Ein anderer Börsianer sprach ebenfalls von "business as usual". Der Blick zurück zeige, dass sich die Zeal-Aktien meist recht schnell von solchen Kurskapriolen erholten. Schließlich sei dies nicht die erste Gewinnwarnung wegen eines Jackpots. Im Februar hatte die Aktie zwischenzeitlich weniger als 30 Euro gekostet und sich dann kräftig erholt./edh/das