ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS rechnet beim Online-Modehändler Zalando mit derzeit unterschätzter Konkurrenz durch Amazon. Wie Analyst Adam Cochrane in einer Studie vom Montag schrieb, dürfte die Marktoffensive des US-Wettbewerbers zu höherem Investitionsbedarf bei dem MDax-Unternehmen führen. Die damit verbundenen Risiken würden bislang am Markt nicht berücksichtigt und seien somit auch nicht im Kurs der Aktie eingepreist. Er nahm dies zum Anlass, die Titel um gleich zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" abzustufen.

Der Markt erwarte bislang, dass der Umsatz des Berliner Online-Modehändlers in den nächsten Jahren jeweils um bis 25 Prozent wachsen werde und eine Margenerhöhung um jährlich 70 Basispunkte drin sei. Cochrane hält letzteres aber für wenig wahrscheinlich, weil Zalando wegen der Konkurrenz durch Amazon mehr in die Vermarktung investieren müsse, um die Umsatzdynamik beizubehalten. Er betonte, dass Amazon für den Endkunden einige Vorteile zu bieten habe - nicht zuletzt wegen seiner Prime-Kundenbeziehungen.

Cochrane kürzte seine Schätzung für die operativen Gewinnmargen (Ebit-Margen) für 2017 auf 5,5 Prozent und für 2018 auf 5,6 Prozent, womit er jeweils hinter den Konsensschätzungen liege. Das Kursziel für die Zalando-Papiere reduzierte er entsprechend von 38 auf 35 (Xetra-Kurs 37,23) Euro.

Mit der Einstufung "Sell" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./tih/mis/ag

Analysierendes Institut UBS.