FRANKFURT/NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Bei Zalando
"Der Preis des Wachstums ist das Risiko nicht wert", befand etwa Alexander Rummler von der Investmentbank Oddo BHF, der die Beobachtung der Aktie mit der Empfehlung "Reduce" und einem Kursziel von 30 Euro aufnahm. Für das geplante mittelfristige Umsatzwachstum von 20 bis 25 Prozent müsste Zalando bei den Margen Opfer bringen und mehr Kunden die Möglichkeit bieten, erst nach der Lieferung zu bezahlen. Dies aber beinhalte das Risiko höherer Zahlungsausfälle.
Zudem drohe dem Unternehmen zunehmend Konkurrenz durch den weltgrößten Online-Händler Amazon
Auch für Charlie Muir-Sands von der Deutschen Bank ist Zalando zu teuer. Unter allen von ihm beobachteten Werten aus der Onlinehandelsbranche sei Zalando am höchsten bewertet, obwohl das Wachstum am geringsten sei. Entsprechend blieb der Experte bei seinem "Sell"-Votum mit einem Kursziel von 34 Euro.
Richard Chamberlain vom Analysehaus RBC Capital räumte immerhin ein, dass die Margenerwartungen bei Zalando realistischer seien als beim britischen Konkurrenten Boohoo. Allerdings dürfte es doch länger als ursprünglich erwartet dauern, bis das Unternehmen die längerfristig angestrebte operative Ergebnismarge (Ebit) von 10 Prozent erreiche. Chamberlain geht mittelfristig weiter von einer Marge von lediglich 4,6 Prozent aus. Er blieb daher bei der Einschätzung "Underperform" sowie seinem Kursziel von 35 Euro.
Derweil hob Barclays-Analyst Andrew Ross sein Ziel für die Aktie leicht an auf 48,15 Euro und bestätigte seine "Overweight"-Empfehlung. Er setzt darauf, dass neue Initiativen des Online-Modehändlers wie etwa der geplante Marktplatz auch für die Produkte anderer Unternehmen die Aktie langfristig attraktiver machen. Doch auch Ross sieht mit Blick auf die Margen im laufenden Jahr einige Fragezeichen und unter dem Strich mehr Risiken als Chancen./gl/ck/jha/