FRANKFURT/LONDON (awp international) - Während der Erholung an den Finanzmärkten vom Brexit-Schock klettert der Silberpreis immer weiter nach oben. Am Freitag war Silber so teuer wie zuletzt im September 2014. In der Spitze kostete eine Feinunze (circa 31 Gramm) am Morgen 19,40 US-Dollar.

Gestiegene Erwartungen baldiger geldpolitischer Lockerungen durch führende Notenbanken trieben den Silberpreis nach oben, hiess es aus dem Handel. Der britische Notenbankchef Mark Carney hat am Donnerstag Lockerungen noch diesen Sommer in Aussicht gestellt. Medienberichten zufolge wird bei der Europäischen Zentralbank intern darüber nachgedacht, die Kriterien für das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm aufzuweichen.

Eine lockere Geldpolitik ist in der Regel mit sinkenden Zinsen verbunden und macht zinslose Wertanlagen wie Edelmetalle dadurch im Verhältnis attraktiver. Auch der Goldpreis legte zu, allerdings weniger stark als der Silberpreis.

Dass sich Silber stärker entwickelt als Gold, begründen Experten mit der jüngsten Erholung an den Finanzmärkten nach dem Brexit-Schock. Im Gegensatz zu Gold, das fast ausschliesslich als Edelmetall zur sicheren Wertanlage gilt, wird Silber in grossem Umfang für die Industrieproduktion benötigt. Ein optimistischerer Blick auf die Weltwirtschaft kann daher dem Silberpreis Auftrieb geben./tos/jsl/fbr