LONDON/HAMBURG (awp international) - Die Besatzung der im Golf von Oman beschädigten "Kokuka Courageous" ist nach Angaben des Unternehmens Bernhard Schulte Shipmanagement von einem US-Marineschiff aufgenommen worden. "Die Crew ist in Sicherheit", sagte am Donnerstag ein Londoner Sprecher des in Singapur ansässigen Schiffsmanagement-Unternehmens. Er betonte, dass sich die 21 Besatzungsmitglieder nicht in Obhut der iranischen Behörden befänden.

Was genau bei dem Zwischenfall passierte, konnte der Sprecher nicht sagen. Aufgrund der verschiedene Medienberichte gehe er von "etwas Feindseligem" aus. Die Besatzung habe das Schiff aus Sicherheitsgründen verlassen. Ob es ein Feuer an Bord gegeben habe, könne er nicht sagen. "Ich weiss nicht, was wirklich passiert ist." Die Behörden in der Region würden darauf achten, dass das Schiff sicher sei. Die Methanol-Ladung sei intakt, der Frachter drohe nicht zu sinken. Es sei klar, dass der Schaden begutachtet und repariert werden müsse.

Wer der Eigner ist, konnte der Sprecher nicht sagen. Angesichts von Berichten über ein deutsches Schiff erklärte die Hamburger Staatsanwaltschaft, dass sie Kontakt mit der Reederei aufgenommen habe. Dabei sei festgestellt worden: "Das Schiff wird nicht von Deutschland aus betrieben oder verwaltet", sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Die Bernhard Schulte Shipmanagement gehört zur Schulte Group, deren Holdinggesellschaft die Hamburger Bernhard Schulte GmbH & Co. KG ist.

Der Verband Deutscher Reeder zeigte sich über die Vorfälle im Golf von Oman besorgt: "Die zivile Schifffahrt, insbesondere unschuldige Seeleute, derartig feige und brutal zu attackieren, ist verantwortungslos", erklärte Verbandspräsident Alfred Hartmann. "Wir sind froh zu hören, dass zumindest kein Besatzungsmitglied schwer verletzt worden ist." Hartmann fügte hinzu: "Wir hoffen, dass sich alle Beteiligten vor Ort jetzt um Aufklärung und Deeskalation bemühen."/bsp/DP/jha