WIEN (awp international) - Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) sieht wegen der hohen Fördermenge in den USA im kommenden Jahr kein Problem bei der Abdeckung einer steigenden Nachfrage nach Rohöl. Vor dem Hintergrund der rekordhohen Produktion in den USA werde von den Mitgliedstaaten des Kartells bereits eine ausreichende Menge an Rohöl gefördert, hiess es im Monatsbericht der Opec, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Allerdings könnte sich diese Prognose ändern, wenn es zu einer Verschärfung der Krise im Mitgliedsland Venezuela oder zu weiteren Sanktionen der USA gegen das Ölland Iran kommen sollte.

Anfang des Monats hatte US-Präsident Donald Trump erneut die Förderpolitik der Opec kritisiert. Seine Forderung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter an die Adresse des Kartells lautete: "Senkt die Preise jetzt!" Die Opec kann Einfluss auf die Ölpreise nehmen, indem sie beispielsweise die Fördermenge erhöht. Zuvor hatte das Kartell gemeinsam mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland aber bereits eine Ausweitung der Produktion beschlossen, um Förderausfälle auszugleichen.

Ausserdem versicherte die Opec, dass sie bei einem überraschend starken Wachstum der Weltwirtschaft angemessen reagieren werde. Sollte es zu einem stärkeren Wachstum der Nachfrage nach Rohöl kommen, werde das Kartell weiterhin für genügend Angebot sorgen, um den Ölmarkt stabil zu halten, hiess es.

Laut dem Monatsbericht geht die Opec davon aus, dass die Nachfrage im kommenden Jahr um täglich 1,45 Millionen Barrel steigen werde. Damit dürfte die Nachfrage weltweit bei durchschnittlich 100,3 Millionen Barrel pro Tag liegen./jkr/tos/fba