NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nach ihrem plötzlichen Preisrutsch am Vortag nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 77,80 US-Dollar. Das waren vier Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August fiel hingegen um 17 Cent auf 73,97 Dollar.

Am Dienstag waren die Ölpreise im Handelsverlauf noch stark unter Druck geraten. Vor dem Preisrutsch war amerikanisches Rohöl erstmals seit Ende 2014 über die Marke von 75 Dollar gestiegen. Dann folgte jedoch ein rascher Einbruch um bis zu zweieinhalb Dollar. Später stabilisierten sich die Preise wieder.

Die Lage am Ölmarkt ist nach wie vor geprägt durch Engpässe auf der Angebotsseite. "Der Brentölpreis bleibt in Schlagdistanz zur Marke von 80 Dollar je Barrel und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann diese wieder erreicht wird", hiess es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Auch eine in Aussicht gestellte Ausweitung der Ölproduktion durch Saudi-Arabien dürfte daran wenig ändern.

Zuletzt hatten Förderausfälle die Ölpreise gestützt, darunter in Libyen und in Venezuela. Allerdings wird China der angeschlagenen Ölindustrie Venezuelas mit einem milliardenschweren Kredit unter die Arme greifen. Die chinesische Entwicklungsbank gewähre dem staatlichen Ölkonzern PDVSA ein Darlehen über fünf Milliarden Dollar (4,3 Mrd Euro), wie der venezolanische Wirtschaftsminister Simón Zerpa am Vortag mitteilte./jkr/jsl