NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Montag ihre anfängliche Gewinne ausgeweitet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent (159 Liter) kostete zuletzt 58,66 US-Dollar. Das waren 1,64 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,67 Dollar auf 49,68 Dollar.

Marktbeobachter begründeten den Anstieg der Ölpreise unter anderem mit Aussagen des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell. Er hatte am Freitag deutlich gemacht, dass die US-Notenbank Fed bei ihren künftigen Zinsentscheidungen die Sorgen der Finanzmärkte berücksichtigen wird. Ausserdem werde die Notenbank angesichts der vergleichsweise geringen Inflation "geduldig sein". Am Markt wurden diese Aussagen als Hinweis auf eher langsame Zinserhöhungen gesehen, was für eine stärkere konjunkturelle Entwicklung und damit eine höhere Nachfrage nach Rohöl spricht.

Rohstoffexperten der Commerzbank begründeten den Anstieg auch mit der jüngsten Entwicklung der Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Laut Medienberichten ist die Opec-Produktion im Dezember kräftig gesunken. Demnach förderte das Kartell 460 000 Barrel pro Tag weniger als im November. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten ist im Januar mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.

Ausserdem stützten jüngste Daten zur Entwicklung der Förderanlagen in den USA die Ölpreise. Wie die Ausrüsterfirma Baker Hughes am Freitag mitgeteilt hatte, war die Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA erstmals seit drei Wochen wieder gesunken./jsl/he