NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Dienstag anfängliche Kursverluste am Nachmittag ausgeweitet. Marktbeobachter führten den Preisrückgang auf Signale einer Entspannung im Konflikt zwischen den USA und dem wichtigen Förderland Iran zurück. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 74,42 US-Dollar. Das waren 55 Cent weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,47 Dollar auf 68,66 Dollar.

Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen auf jüngste Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump. Der hatte überraschend seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani ohne Vorbedingungen signalisiert. Noch vor einer Woche hatten sich Trump und Ruhani mit gegenseitigen Drohungen überzogen. Zuvor hatten die USA das Atomabkommen mit dem Iran gekündigt und Sanktionen gegen das Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) angekündigt. Allerdings hat der Iran mit Skepsis auf das Angebot reagiert.

Ausserdem stehen die Rohölmärkte weiter im Bann von Angebots- wie Nachfragerisiken. Auf der Angebotsseite sorgte zuletzt ein Streik auf drei Ölplattformen in der Nordsee für Beunruhigung. Auf der Nachfrageseite ist nach wie vor ungewiss, wie sich der Handelsstreit zwischen den USA und zahlreichen anderen grossen Volkswirtschaften wie China weiter entwickeln und auf die globale Konjunktur auswirken wird./jsl/he