NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag ihre Talfahrt vom Vortag nicht fortgesetzt. Nachdem die Preise im frühen Handel noch gefallen waren, zeigten sie im Mittagshandel keine klare Richtung. Auch am zweiten Verhandlungstag hat sich das Ölkartell Opec bisher nicht zu einer Förderkürzung durchringen können.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagmittag 60,33 US-Dollar. Das waren 27 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen geringfügig um sechs Cent auf 51,43 Dollar.

Bereits den zweiten Tag richten sich am Ölmarkt alle Blicke auf ein Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in Wien. Das Kartell strebt in Verhandlungen mit anderen wichtigen Ölstaaten wie Russland eine Einigung auf eine Förderkürzung an. Aus Delegationskreisen hiess es zuletzt, dass die Verhandlungen feststecken. Demnach habe sich das Opec-Land Iran kategorisch gegen eine Teilnahme an einer Produktionssenkung ausgesprochen.

Neben dem Iran spielt auch Russland eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen. Der Ölstaat ist Teil der sogenannten "Opec+", die mit einer geringeren Produktionsmenge den jüngsten Preisverfall am Ölmarkt stoppen will. "Russland nimmt eine Schlüsselrolle ein", sagten Rohstoffexperten der Commerzbank. "Der bisherige Vorschlag einer Kürzung der russischen Ölproduktion um 150 000 Barrel pro Tag reicht der Opec offenbar nicht", kommentierten sie die bisherigen Verhandlungen./jkr/bgf/nas