NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag den dritten Tag in Folge gestiegen. Am Morgen verfehlte die Notierung für Brent-Rohöl aus der Nordsee nur knapp den Sprung über die Marke von 80 US-Dollar. Gegen Mittag wurde ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent zur Lieferung im November wieder etwas tiefer bei 79,53 Dollar gehandelt. Das waren 13 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 43 Cent auf 71,55 Dollar.

Zuletzt hatte ein Medienbericht die 80-Dollar-Marke stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt gerückt. Demnach soll sich der Ölriese Saudi-Arabien auf ein Preisniveau oberhalb dieser Marke eingestellt haben. Sollte sich dies bewahrheiten, könnte es abermals US-Präsident Donald Trump auf den Plan rufen. Der hatte die Rohölpreise in den Sommermonaten mehrfach als zu hoch bezeichnet und Saudi-Arabien die Schuld zugewiesen.

Fachleute führen im Gegensatz zu Trump weniger das Verhalten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihres führenden Mitglieds Saudi-Arabien als Ursache für steigende Ölpreise an, sondern vielmehr die von Trump initiierten Sanktionen gegen das Opec-Land Iran. Die Öllieferungen Irans sind infolgedessen bereits deutlich gesunken und dürften nach Experteneinschätzung weiter fallen, wenn die US-Sanktionen Anfang November in Kraft treten.

In den vergangenen Monaten war der Preis für Brent-Öl bereits mehrfach bis an die Marke von 80 Dollar gestiegen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ist ein erneuter Test der Marke nur eine Frage der Zeit. Für Auftrieb sorge ausserdem ein erneuter Rückgang der Ölreserven in den USA. Nach Angaben des US-Energieministerium vor Vortag sanken die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 2,1 Millionen Barrel. Das war der fünfte Rückgang in Folge./jkr/jsl/fba