NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Gewinne nach jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Syrien-Krieg weiter ausgebaut. Damit knüpften die Notierungen an die starken Aufschläge vom Vortag an. Der Preis für Rohöl aus der Nordsee stieg am frühen Nachmittag auf 71,97 Dollar je Barrel und damit auf den höchsten Stand seit Ende 2014.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni wurde zuletzt wieder etwas niedriger bei 71,88 US-Dollar gehandelt. Das waren 84 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 79 Cent auf 66,30 Dollar. Seit dem Wochenbeginn sind die Preise um jeweils etwa sechs Prozent gestiegen.

Der jüngste Preisschub am Ölmarkt folgte auf Aussagen des amerikanischen Präsidenten. Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien hat Trump Russland gedroht, ein Militärschlag stehe unmittelbar bevor. "Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschiessen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach' Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen (...)", schrieb Trump am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter.

"Im Fokus steht der wahrscheinliche Militärschlag des Westens gegen das syrische Regime", hiess es in einer Analyse der Commerzbank. Nicht nur die Gefahr eines möglichen Gegenschlags Russlands, sondern auch die Angst vor einer verschärften Nahost-Politik der USA hätte den Brent-Ölpreis nach oben getrieben.

Die Commerzbank-Experten gehen ausserdem davon aus, dass die Wiederaufnahme von Sanktionen gegen das wichtige Förderland Iran oder sogar ihre Ausweitung derzeit sehr wahrscheinlich seien./jkr/jsl/das