NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gestiegen. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 60,30 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 34 Cent auf 51,34 Dollar.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern bremsen Zweifel an der Umsetzung des jüngsten Beschlusses wichtiger Förderländer, die in der sogenannten "Opec+" zusammengeschlossen sind, die Ölpreise. Am vergangenen Freitag hatte die Opec gemeinsam mit anderen Ölstaaten wie Russland eine Kürzung der Fördermenge angekündigt. Nachdem die Ölpreise am Freitag noch stark gestiegen waren, kam es zum Wochenstart zu einer deutlichen Gegenbewegung.

"Die Euphorie über den Kürzungsbeschluss der Opec+ ist schon wieder verflogen", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank die Marktstimmung. Sie gehen davon aus, dass die angekündigte Kürzung bei strikter Umsetzung ausreichend sei, um den Ölmarkt im kommenden Jahr wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mit Russland dürfte aber ein wichtiger Teilnehmerstaat an der Vereinbarung erst im zweiten Quartal 2019 die gesamte Kürzungsmenge erreichen können.

Während die Opec gemeinsam mit Russland versucht, die Ölpreise durch eine geringere Förderung zu stabilisieren, läuft die Produktion in den USA nach wie vor auf Rekordniveau. Am Ölmarkt ist bereits von Plänen die Rede, wonach die amerikanischen Ölfirmen ihre Fördermenge 2019 offenbar weiter ausweiten wollen./jkr/elm/jha/