NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut zugelegt und damit an ihre Erholung vom Vortag angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 55,19 US-Dollar. Das waren 1,18 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 83 Cent auf 50,77 Dollar.

Die Ölpreise legen zu, obwohl es Hinweise auf einen Anstieg der Ölreserven in den USA gibt. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um sechs Millionen Barrel verzeichnet hat. Die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung werden am Nachmittag erwartet. Hier rechnen Analysten ebenfalls mit einem Anstieg der Ölreserven, aber nur um etwa drei Millionen Barrel.

Am Ölmarkt steht nach wie vor eine Frage im Mittelpunkt des Interesses: Wird das Ölkartell Opec gemeinsam mit den in der Opec+ zusammengefassten Ölstaaten wie Russland auf die Talfahrt der Ölpreise im Zuge der Coronavirus-Epidemie reagieren? Zuletzt hatte der russische Energieminister Alexander Nowak gesagt, dass die Regierung in Moskau den jüngsten Ratschlag einer Expertengruppe der Opec+ "studieren" werde.

Die Expertengruppe der Opec+ hatte eine weitere Reduzierung der Fördermenge um 600 000 Barrel pro Tag empfohlen, um die Ölpreise nach der jüngsten Talfahrt im Januar zu stützen. Nachdem sich das führende Opec-Land Saudi-Arabien zustimmend zur Empfehlung geäussert hatte, zeigte sich Russland bisher zögerlich. Russlands Energieminister Nowak sagte darüber hinaus, dass er sich an diesem Mittwoch mit Vertretern der russischen Ölindustrie zu Beratungen treffen werde./jkr/bgf/jha/