NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 84,75 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung stieg um 35 Cent auf 74,68 Dollar.

Nach wie vor ist die Sorge vor den Folgen der US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran wichtigster Preistreiber am Ölmarkt. Angesichts der angespannten Angebotslage hält Russlands Energieminister Alexander Nowak einen Anstieg der Rohölpreise auf 100 Dollar für denkbar. Dies könnte bereits in diesem Herbst geschehen, sagte Nowak dem russischen Radiosender Business FM.

"Der Markt ist sehr nervös und sehr emotional", beschrieb der Politiker die Lage und verwies auf Angebotsengpässe im Iran. Die Exporte des drittgrössten Opec-Produzenten sind schon länger rückläufig und drohen weiter zu fallen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank hat das Ölkartell Opec nur wenig Spielraum, die Produktion weiter anzuheben, falls neben dem zu erwartenden deutlichen Rückgang der iranischen Ölexporte noch weitere unvorhergesehene Ausfälle zu kompensieren wäre.

Auch von den Commerzbank-Experten wird die Lage auf dem Ölmarkt als angespannt beschrieben. Sie erhöhten deshalb ihre Preisprognose und rechnen nun zum Jahresende mit einem Brent-Preis von 85 Dollar je Barrel./jkr/bgf/jha/