NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitagmittag wieder gesunken. Anfängliche Gewinne hatten damit keinen Bestand. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 54,70 US-Dollar. Das waren 23 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI sank um 32 Cent auf 50,63 Dollar. Die Ölpreise steuern damit auf den fünften Wochenverlust in Folge zu.

Die Notierungen litten unter konjunkturellen Schwächesignalen. Die Daten zur Industrieproduktion aus Deutschland, Frankreich und Spanien hatten ausnahmslos enttäuscht und damit Sorgen um die Ölnachfrage verstärkt. Zudem sollen chinesische Raffinerien derzeit 15 Prozent weniger Rohöl verarbeiten als vor der Coronavirus-Krise. Dies schrieb der Datenanbieter Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

Entscheidend ist nun, wie der Rohölverbund Opec+ auf den deutlichen Preisrückgang seit Jahresbeginn reagieren wird. Das Kartell und die mit ihm verbündete Förderstaaten haben bereits über die Entwicklung beraten. Ein Expertengremium empfiehlt eine zusätzliche Kürzung der gemeinsamen Produktion. Der Ölriese Saudi-Arabien scheint den Vorschlag zu begrüssen. Der zweite grosse Förderer Russland gibt sich dagegen zurückhaltend, eine Antwort der russischen Seite auf den Vorschlag steht noch aus./mf/jkr/jha/