NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Gewinne vom Vortag weitgehend gehalten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 86,18 US-Dollar. Das waren elf Cent weniger als am Vortag. Damit stand der Preis für Nordseeöl nur knapp unter dem höchsten Stand seit Ende 2014. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um fünf Cent auf 76,36 Dollar.

Am Mittwoch waren die Ölpreise trotz eines starken Anstiegs der Lagerbestände deutlich gestiegen. Nach Einschätzung von Händlern überwiegen die Ängste vor einem weiter rückläufigen Ölangebot. Hauptgründe sind die krisenbedingt fallende Produktion in Venezuela und die durch US-Sanktionen sinkenden Rohölexporte Irans. Die Sanktionen gegen den drittgrössten Förderer im Ölkartell Opec treten zwar erst Anfang November in Kraft, die Auswirkungen sind aber schon jetzt zu spüren.

Jüngste Äusserungen vom führenden Opec-Land Saudi-Arabien hätten allerdings einen weiteren Anstieg gebremst, hiess es weiter. Zwar sei die durchschnittliche saudische Fördermenge zuletzt unter die Marke von zehn Millionen Barrel pro Tag gefallen, sagte der Ölminister des Landes Khalid Al-Falih am späten Mittwochabend auf einer Konferenz in Moskau. Allerdings ging der Minister davon aus, dass die Produktion im Oktober steigen und bei etwa 10,7 Millionen Barrel pro Tag liegen werde. Im November könnte es dann noch einen weiteren Zuwachs der Produktionsmenge geben, stellte Al-Falih in Aussicht.

Zuvor hatte hatte US-Präsident Donald Trump die Opec mehrfach wegen der hohen Ölpreise kritisiert und eine höhere Fördermenge gefordert./jkr/bgf/jha/