NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gesunken. Nachdem sich die Preise am Morgen noch wenig bewegt hatten, ging es im Mittagshandel deutlich nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 71,86 US-Dollar. Das waren 1,04 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für US-Öl zur Lieferung im August fiel um 92 Cent auf 67,84 Dollar.

Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung der US-Ölreserven und der amerikanischen Fördermenge. Am Vortag hatte die amerikanische Regierung überraschend einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 5,8 Millionen Barrel auf 411,1 Millionen Barrel gemeldet. Analysten waren hingegen von einem Rückgang um 3,5 Millionen Barrel ausgegangen. Ausserdem war zeitgleich gemeldet worden, dass die US-Ölproduktion einen neuen Rekordwert von 11,0 Millionen Barrel pro Tag erreicht hatte.

Mit den Ölpreisen geht es seit etwa einer Wochen tendenziell nach unten. Am Vortag hatten sich die Ölpreise nur zeitweise ein Stück weit erholen können, wobei Marktbeobachter von einer begrenzten Gegenbewegung sprachen.

Seit Beginn des Monats ist der Preis für Brent-Öl um etwa sieben Prozent und der für US-Öl um etwa acht Prozent gefallen. Als Ursache sehen Experten vor allem die Sorge vor einem Handelskrieg führender Industriestaaten. Der könnte das Wachstum der Weltwirtschaft bremsen und die Nachfrage nach Rohöl belasten. Ausserdem hatte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gemeinsam mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland eine Erhöhung der Fördermenge beschlossen./jkr/jsl/fba