NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gefallen. Während der Preis für US-Rohöl am späten Nachmittag nur leicht nachgab, verbilligte sich Rohöl aus der Nordsee deutlicher. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete zuletzt 72,55 US-Dollar. Das waren 58 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni fiel um 15 Cent auf 67,10 Dollar.

Ein unerwartet starker Anstieg der US-Ölreserven hatte am Nachmittag die Preise belastet. Die US-Regierung hatte gemeldet, dass die Lagerbestände in der vergangenen Woche um 6,2 Millionen Barrel auf 436,0 Millionen Barrel gestiegen waren. Dies ist der stärkste wöchentliche Zuwachs seit Ende Januar. Analysten hatten im Mittel nur ein Plus von 1,2 Millionen Barrel erwartet.

Gleichzeitig zeigten die Daten des US-Energieministeriums aber auch einen immer stärkeren Anstieg des Fördermenge in den USA. Demnach war die Produktion um 0,3 Prozent auf ein Rekordhoch von 10,62 Millionen Barrel pro Tag gestiegen.

Am Ölmarkt bleibt ausserdem die Befürchtung, dass die USA aus dem Atomabkommen mit dem Opec-Land Iran aussteigen könnten, ein beherrschendes Thema. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach den Anschuldigungen Israels gegen den Iran das Atomabkommen von 2015 verteidigt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor medienwirksam angebliche Beweise für die geheime Entwicklung einer Atombombe durch den Iran präsentiert./jkr/jsl/he