SINGAPUR (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel leicht nachgegeben. Händler nannten die politischen Spannungen zwischen den USA und China als Belastungsgrund. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 35,90 US-Dollar. Das waren 25 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel in ähnlichem Ausmass auf 34,05 Dollar.

Getrübt wurde die Stimmung durch neue kritische Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber China. Hintergrund ist das Bestreben der Volksrepublik, die Sonderrechte Hongkongs durch ein Sicherheitsgesetz einzuschränken. Darüber hinaus streiten sich die beiden grössten Ölverbraucher der Welt, wer die Schuld an der Corona-Pandemie trägt. Im Hintergrund schwelt darüber hinaus das Dauerrisiko ihres Handelsstreits.

Dessen ungeachtet haben sich die Erdölpreise in den vergangenen Wochen deutlich von ihrem Einbruch zu Beginn der weltweiten Corona-Krise erholt. Ausschlaggebend ist zum einen die Aussicht auf eine anziehende Rohölnachfrage, wenn die zahlreichen Corona-Beschränkungen gelockert werden. Zum anderen haben grosse Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion deutlich zurückgefahren. Allerdings sollen die Kürzungen ab Juli schrittweise zurückgenommen werden, was am Markt bereits jetzt für Bedenken sorgt./bgf/la/fba