NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag mit deutlichen Abschlägen aus der Handelswoche gegangen. Nach wie vor herrscht eine Doppelbelastung vor aus Virus-Krise und saudisch-russischem Preiskrieg. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 24,50 US-Dollar. Das waren 1,84 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,37 Dollar auf 21,23 Dollar.

Der Ölmarkt wird derzeit in eine beispiellose Zange von gleichzeitigem Nachfrage- und Angebotsschock genommen. Auf der Nachfrageseite belastet die Corona-Krise. Die Internationale Energieagentur IEA warnt vor einem drohenden Rückgang der Ölnachfrage um ein Fünftel in diesem Jahr. Ursache sind die massiven Gegenmassnahmen auf der Welt gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Auf der Angebotsseite herrscht ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland vor. Im Zuge dessen will Saudi-Arabien seine Ölförderung massiv ausweiten. Das zusätzliche Rohöl trifft also auf eine erheblich schwächere Nachfrage. In der Folge wird in absehbarer Zeit eine Knappheit an Lagerkapazität erwartet. Das britische Marktforschungsinstitut IHS Markit befürchtet, dass innerhalb der nächsten drei Monate keine Lagerkapazitäten mehr zur Verfügung stehen./bgf/jha/