NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre anfänglichen Kursverluste ausgeweitet. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 58,33 US-Dollar. Das waren 1,01 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 96 Cent auf 52,62 Dollar.

Am Rohölmarkt ist die Skepsis gross, dass sich die USA und China tatsächlich auf eine umfassende Lösung ihres Handelskonflikts verständigen können. Untermauert werden derartige Zweifel durch Medienberichte, wonach China weitere Gespräche mit den USA wünscht, bevor das von US-Präsident Donald Trump bereits als Durchbruch verkaufte Teilabkommen unterzeichnet werden könne.

Argumentiert wird zudem, dass selbst im Falle einer Einigung die Nachfrage nach Erdöl gedämpft bleiben dürfte. So hatte unlängst die Internationale Energieagentur IEA ihre Prognose für die Erdölnachfrage reduziert. Als ein wichtiger Grund gilt die generelle Verlangsamung der Weltwirtschaft, was nicht ausschliesslich auf den US-chinesischen Handelskonflikt zurückzuführen ist.

Die Konjunkturskepsis wurde durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland verstärkt. Die Sorge, dass die grösste Volkswirtschaft in eine Rezession rutschen könnte, bleiben bestehen. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) trübte sich erneut ein. Eine schwächere Konjunktur dämpft auch die Nachfrage nach Rohöl./hossko/jkr/mis