NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Montag deutlich gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 73,85 US-Dollar. Das waren 79 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 71 Cent auf 67,39 Dollar.

Am Markt wird der Rückgang der Ölpreise mit einem Anstieg der Bohraktivitäten in den USA erklärt. Am vergangenen Freitag hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes mitgeteilt, dass die Zahl der Bohrlöcher zuletzt um fünf auf 825 gestiegen war. Das ist der höchste Wert seit etwa drei Jahren.

Rohstoffexperten der Commerzbank wiesen allerdings darauf hin, dass die Bohraktivitäten in den USA bereits seit Wochen steigen, ohne dass sich dies preisdämpfend ausgewirkt hätte. Ihrer Einschätzung nach ist der Ölmarkt derzeit wegen einer zu niedrigen Fördermenge in der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) unterversorgt.

Nach wie vor ist die Befürchtung, dass die USA aus dem Atomabkommen mit dem Opec-Land Iran aussteigen könnten, ein beherrschendes Thema am Ölmarkt. Zuletzt hatte die Sorge die Ölpreise stark steigen lassen. Die iranische Regierung hatte am Wochenende Forderungen der USA und Israels zurückgewiesen, das internationale Atomabkommen von 2015 aufzuschnüren und nachzubessern.

Der Kontrakt sei "nicht neu verhandelbar" und sein Land werde keine darüber hinaus gehenden Verpflichtungen eingehen, stellte Präsident Hassan Ruhani am Sonntagabend klar. Zuvor hatte der neue US-Aussenminister Mike Pompeo bei seinen Antrittsbesuchen in Israel und Saudi-Arabien klar Position gegen das Atomabkommen bezogen./jkr/jsl/jha/