PARIS/FRANKFURT (awp international) - Die USA werden nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ihre Ölexporte in den kommenden Jahren dank der Schieferölförderung weiter steigern. In den kommenden fünf Jahren werden die Vereinigten Staaten das Wachstum des Angebots auf dem Ölmarkt stützen, hiess es im Bericht "Oil 2019", der am Montag in Paris veröffentlicht wurde. Bis zum Jahr 2024 werden demnach die Ölexporte aus den USA das Volumen der russischen Ausfuhren übertreffen und zu den Exporten Saudi-Arabiens aufschliessen.

"Die zweite Welle der Revolution in der US-amerikanischen Schieferölförderung kommt", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. In den kommenden fünf Jahren würden die Vereinigten Staaten für 70 Prozent des globalen Anstiegs der Ölproduktion verantwortlich sein. Der Interessenverband führender Industriestaaten warnte vor den Folgen: Diese Entwicklung werde die internationalen Handelsströme von Rohöl verändern, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Geopolitik, sagte Birol.

Generell rechnet die IEA in den kommenden Jahren mit einem schwächeren Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Rohöl. Dies gehe teilweise auf die konjunkturelle Abkühlung in China zurück. Der Interessenverband erwartet bis 2024 einen durchschnittlichen Anstieg der Nachfrage um 1,2 Millionen Barrel pro Tag. Nach wie vor ist nach Einschätzung der IEA kein Ende des Anstiegs der globalen Ölnachfrage in Sicht./jkr/bgf/stw