Das Management von Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) versucht alles Mögliche, um Anleger auf andere Gedanken zu bringen und die ewigen Vorwürfe der „Financial Times“ zu mutmaßlichen Bilanzmanipulationen zu vergessen. Bisher schien nichts zu funktionieren. Nun wurden neue Geschäftszahlen vorgelegt.

Eine angehobene langfristige Prognose, optimistischere kurzfristige Ergebnisziele, ein Aktienrückkaufprogramm, neue Kooperationen und selbst der Eintritt in den Wachstumsmarkt China ließen Anleger im Fall des Zahlungsabwicklers aus Aschheim bei München bisher kalt. Die nun vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal und den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 schienen zur Wochenmitte ebenfalls nur mäßig anzukommen.

Das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen stieg innerhalb der ersten neun Monate um 37,7 Prozent auf 124,2 Mrd. Euro. Gleichzeitig kletterten die Umsätze um 36,7 Prozent auf 1,94 Mrd. Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 38,4 Prozent auf 553,1 Mio. Euro. Im dritten Quartal konnte Wirecard vor allem beim Ergebniswachstum einen Zahn zulegen. Das EBITDA stieg zwischen Juli und September um 42,8 Prozent auf 211,1 Mio. Euro.

Wirecard CEO Dr. Markus Braun sagte dazu: „Wir freuen uns, unseren Aktionären ein starkes Wachstum für das vierte Quartal und das kommende Geschäftsjahr in Aussicht zu stellen. Neben dem kraftvollen organischen Wachstum öffnen wir uns mit dem Markteintritt in China einem der größten Wachstumsmärkte und bauen unseren Wettbewerbsvorsprung weiter aus.“ Die Jahresziele wurden bestätigt. Das EBITDA soll 2019 bei 765 bis 815 Mio. Euro und 2020 zwischen 1,00 und 1,12 Mrd. Euro liegen.

FAZIT. Trotz anhaltend positiver Nachrichten in Form von neuen Kooperationen oder des Markteintritts in China sowie starker Zahlen und optimistischer Aussichten gelingt der Wirecard-Aktie keine nachhaltige Erholungsrallye. Dies sollte sich jedoch ändern, wenn sich der Rauch rund um die mutmaßlichen Bilanzmanipulationen und die „Financial Times“-Berichterstattung verzogen hat.

Anleger, die von steigenden Aktienkursen bei Wirecard überzeugt sind, können mit einem Mini Future Bull(WKN: HX8SUD / ISIN: DE000HX8SUD0) gehebelt von einem solchen Szenario profitieren. Pessimisten haben dagegen mit den entsprechenden Short-Produkten (WKN: HZ47BR / ISIN: DE000HZ47BR0) die Möglichkeit, auf einen erneuten Abwärtstrend der Aktie zu setzen.

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