Die Finanzaufsicht BaFin überprüft Wirecard-Bilanzen der Jahre 2017 bis 2019.

Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) habe mit Schreiben vom 20. Juli 2020 berichtet, dass die Wirecard AG die Mitwirkung an der Prüfung verweigert habe oder mit den Prüfungsergebnissen nicht einverstanden gewesen sei, hieß es in einer im Bundesanzeiger am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Wirecard hatte nach einem milliardenschweren Bilanzskandal Ende Juni Insolvenz angemeldet.

In Deutschland ist die auch als "Bilanzpolizei" bekannte DPR für die erste Stufe der Bilanzprüfung zuständig. Erst wenn ein Unternehmen die Zusammenarbeit verweigert oder Fehlerfeststellungen der DPR nicht akzeptiert, kann die BaFin die Bilanzprüfung an sich ziehen. Eine BaFin-Sprecherin bestätigte auf Anfrage, dass die Behörde für die Abschlüsse der Wirecard AG zum 31.12.2017, 30.06.2018, 31.12.2018 und 30.06.2019 Prüfungen der Rechnungslegung auf zweiter Stufe eröffnet hat. "Auf Basis der existierenden rechtlichen Grundlagen bestimmen wir aktuell Reichweite und Umfang der durchzuführenden Prüfungen."